Heutzutage leben wir in einer Welt in welcher es völlig normal ist den ganzen Tag über von einer unvorstellbaren hohen Anzahl an Informationen überflutet zu werden und jederzeit, sei es für den Chef, den Partner, die Familie, oder die Freunde erreichbar zu sein. Wir stehen mit dem Alarm unseres Handys auf und schlafen mit dem Regengeplätscher Geräusch einer Meditationsapp, oder dem eines Hörspiels ein.
Wissen sie überhaupt noch, wann sie sich das letzte Mal, und sei es auch nur für 10 Minuten gewesen nur die Zeit für sich selbst, genommen haben?
Die meisten von uns wissen wahrscheinlich nicht einmal mehr, wie sich dieses Gefühl überhaupt anfühlt.
Dabei sind es oft schon die kleinen und so unscheinbaren „Dinge“, wie zum Beispiel ein wohltuendes Entspannungsbad, die uns dabei helfen können, diesen andauernden Alltagsstress, welchem wir alle tagtäglich ausgesetzt sind einfach mal für einen kurzen Moment „anzuhalten“ und somit auch der damit verbundenen Anspannung einfach mal aus dem Weg zu gehen.
Das bestätigt auch die aktuelle Forsa-Umfrage, in der 80 % der Befragten angaben, dass das Baden für sie der Inbegriff purer Entspannung sei. [1]
Zudem gaben noch 37 % der „Wannennutzer“ [1] an währenddessen Musik zu hören, 30 % gaben an währenddessen zu lesen und weitere 27 % würde auf verschiedenste Badezusätze, wie zum Beispiel verschiedenste Peelings und Masken benutzen. Weitere 11 % würden sich mit einem Glas Wein entspannen und die restlichen 10 % dabei via Laptop ihre Lieblingsserie schauen.
Doch was macht ein perfektes Entspannungsbad eigentlich aus?
Die richtige Temperatur ist entscheidend
Die Wassertemperatur sollte optimaler Weise ca.38 Grad betragen. Höhere Gradzahlen führen dazu, dass der Effekt des Entspannungsbades verfliegt und kann im schlimmsten Fall sogar auf Kosten der Haut auf denen des Kreislaufs gehen. [1]
Zudem kann optimal temperiertes Bad, seine volle Wirkung entfalten und somit entsprechend die Abwehrkräfte stärken, Verspannungen und Muskelkater lindern, unsere Nerven beruhigen und uns das Einschlafen erleichtern. Unter anderem liegt der optimale Zeitpunkt für ein solches Entspannungsbad auch unmittelbar vor dem Zubettgehen. Dadurch ist man komplett aufgewärmt und wunderbar gemütlich einschlafen.
Einer der Gründe, warum bei uns nach einem Entspannungsbad die Müdigkeit eintritt liegt unter anderem daran, dass zunächst einmal all unsere Körpersysteme heruntergefahren werden [2]. Dieser Zustand wird dementsprechend auch als den, der absoluten Entspannung bezeichnet. Damit dieses wohltuende Gefühl auch nach dem Entspannungsbad nicht all zu schnell verfliegt gilt es folgendes zu beachten:
- Nach dem Bad nicht anfangen zu frieren. Das heißt wiederrum ein flauschiges Handtuch, oder einen von der Heizung aufgewärmten Bademantel griffbereit halten
- Nach dem eigentlichen Entspannungsbad weitere 30 min entspannen. Lesen sie ein gutes Buch oder legen sie sich am besten direkt ins Bett
Hinzukommend wächst das Bade-Bedürfnis nach Wärme und Wohlfühlen mit zunehmenden Alter. [1]
Für Schwangere gelten übrigens Sonderregeln: Die Temperatur des Wassers für ein Entspanungsbad darf maximal nur 34 Grad warm sein. Das liegt daran, dass zu heiße Bäder Wehen fördernd wirken können, ebenso auch, wie bestimmte Badearomen, wie zum Beispiel Zimt.
Die perfekte Dauer eines Entspannungsbades
Obwohl es für den ein oder anderen ziemlich verlockend ist stundenlang im Wasser zu verweilen – raten Experten jedoch ausdrücklich davon ab, da ein zu langes Bad zu einer Belastung des Körpers führen kann. [1]
Das Minimum eines solchen Entspannungsbades sollte mindestens fünf Minuten betragen. Diese würden dann genau dem Zeitraum entsprechen, in welchem es unser Körper schafft die Wärme aufzunehmen, bis in unsere tiefere Muskulatur durchzudringen und entsprechend seine Wirkung zu entfalten. [2]
Jedoch sollte man bedenken, dass diese fünf Minuten unserem Körper zwar „ausreichen“, um uns „offiziell“ zu entspannen, sie jedoch von unserer „geistigen“ Entspannung noch sehr weit entfernt sind.
Demnach beträgt Experten zufolge die empfohlene Zeitspanne, welche für ein richtiges Entspannungsbad angesetzt werden sollte 5-20 Minuten. Nach diesen 20 Minuten hat die Haut oftmals schon zu viel Feuchtigkeit verloren und aus der zu anfangs noch wohltuenden Entspannung wird ein starkes Müdigkeitsempfinden. [2]
Schaum, Öl oder Salz – Wasser ist nicht gleich Wasser
Natürlich kann man alleine schon aufgrund der wohltuenden Wärme eine Entspannung durch das „Bad“, verspüren. Wenn man jedoch wirklich das Maximum aus seiner Entspannung holen will, sollte man das Badewasser mit den richtigen Badezusätzen anreichern. Die Wahl dieser Badezusätze ist dabei ganz von ihren persönlichen Vorlieben abhängig. Je nachdem, welche Düfte, oder zusätzliche Pflege sie bevorzugen, stehen ihnen verschiedene Produkte zur Verfügung.
Allgemein sind Schaumbäder nach wie vor die All-time-Favourites unter den Badezusätzen – und das insbesondere bei Männern! Erst weit danach folgen Gesundheitsbäder, Salze, Öle und Cremebäder. Nur sehr selten wird ganz ohne Badezusatz abgetaucht. [1]
Während jedoch Schaum und Salze die Feuchtigkeitsreserven der Haut angreifen können, bietet ein Öl einen rückfettende Effekte für ihre Haut. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass jemand der in Öl badet, dies ohne seine Haut zu gefährden sehr viel häufiger tun kann, als ein „Schaumschläger“
Was aber noch viel entscheidender als die Textur des Badezusatzes ist, ist– der Duft.
Ein Bad bietet ein Erlebnis für alle Sinne – vorausgesetzt, sie lassen es zu. Somit tragen Düfte nicht nur dazu bei, dass eine angenehme Atmosphäre geschaffen wird, sondern bieten auch noch eine positive Wirkung auf ihr Wohlbefinden aus. [3]
In der Erkältungszeit sind Kräuterbäder/Erkältungsbäder mit Eukalyptus, Kamille und Thymian sehr beliebt, weil sie eine sehr wohltuende Wirkung auf unsere Atemwege haben. Innerer Anspannung kann man sehr gut mit beruhigendem Lavendel oder Melisse entgegentreten. Wer sich zudem noch in einem richtigen Stimmungstief befindet und zum Beispiel unter der wohl bekannten „Winterdepression“ leidet, kann das Gemüt zusätzlich noch mit ätherischen Zitrus-Aromen pushen.[1]
Doch auch die Badewasser Farbe, welche von vielen von uns oftmals unterschätz wird ist gar nicht so unbedeutend. Zum Bespiel ist bekannt, dass Gelb und Rot einen belebenden Effekt auf das Nervensystem haben, was sich insbesondere in der tristen und grauen Jahreszeit sehr wohltuend auswirken kann. Des weiteren wirken dunkle Töne wie Blau, Violett oder Grün entspannend und bieten somit einen „Komm-mal-runter-Effekt.[1]
Die Atmosphäre ist entscheidend
Kerzenschein und Lieblingsmusik verwöhnen. Wer die pure Entspannung erzielen will sollte auf grelles Licht verzichten[4]. Gedämpfte Leuchtmittel, wie zum Beispiel Kerzen oder sehr dezente Lichterketten eigenen sich dafür am Besten, aufgrund dessen, dass sie den Geist ruhig stimmen.
Gleiches gilt ebenso für dezente Musik. Hierbei wird aber ebenfalls um Vorsicht geboten, weil zu schnelle Rhythmen einen schnelleren Herzschlag verursachen können und das ist alles andere als erwünscht, wenn du zur Ruhe kommen möchtest.[4]
Detox in der Badewanne
Viele von uns haben heutzutage auch immer wieder das Bedürfnis, ihren Körper zu entgiften. Weil sich die Poren der Haut während des Badens öffnen, kann die Haut ihre Funktion als großes Entgiftungsorgan mithilfe einiger reinigender Badezusätze, wie zum Beispiel Seetang oder Aktivkohle aktiv werden. [1] Zusätzlich wird der Körper auch durch das starke Schwitzen während des Badens entgiftet. [2]
Weil der Haut bei diesem Prozess jedoch wichtige Fette verloren gehen, sollte man sein Badewasser immer mit einem rückfettenden Öl anreichern. Ein sehr natürliches und auch echtes Allroundtalent bietet hierbei das Kokosöl.
Kokosöl – ein Allrounder für deine Haut
- in Asien gilt es als ein traditionelles Hausmittel
- für Massagen
- als Anti-Falten-Mittel
- Hautpflege – zieht schon zu geringen Mengen schnell ein. Besonders für trockene und empfindliche Haut geeignet
- Maske
- Als Lotion für weiche Haut
- Gegen Pickel, unreine Haut und Akne aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften. Sparsam anwenden
- Als Make-Up entferner [3]
After bath is before the bath
Wer sich beim Entspannungsbad gegen ein Öl entschieden hat, sollte danach eine reichhaltige Bodylotion auftragen, um den Säureschutzmantel der Haut wieder zu stärken.[1]
Besonders empfehlenswert wäre dafür auch ein Bodyoil, welches man auf den noch feuchten Körper gibt und entsprechend einmassiert, sodass sich die Feuchtigkeit in der Haut einschließen kann. Auch die Füße sollten großzügig eincremt und in warme Socken gesteckt werden, denn besonders nach dem Entspannungsbad gilt: Bloß nicht frieren! Ein dicker und im Optimalfall noch von der Heizung vorgewärmter Bademantel multipliziert das Wohlgefühl mindestens nochmal um das doppelte.
Je regelmäßiger, desto bester – Stichwort Routine
- Entspannungsbäder stärken das Immunsystem, weil die körpereigenen Abwehrkräfte gestärkt werden.
- Entspannung steigert die Leistungsfähigkeit.
- Kopf- und Gliederschmerzen sind oftmals nur die Folge von Verspannungen und Blockaden der Muskulatur. Beides kann man mithilfe von Entspannungsbädern beheben und dementsprechend auch vorbeugen
- Wohltuend für die Haut
- Verbessert die Laune. Viel zu selten nimmt man sich aufgrund des turbulenten Alltags die nötige Zeit für sich selbst. Einmal die Sorgen kurz vergessen und dann wieder mit voller Energie in den Trubel zurück.
Quellen
[1]https://www.ybpn.de/pflege/entspannungsbad/
[2] https://www.rundumgesund.de/lifestyle/wellness/badewanne-entspannen-tipps/
[3] https://www.kneipp.com/de_de/kneipp-magazin/entspannung-und-schlaf/entspannung-in-badewanne/