Weniger Konsum ist mehr
Aufgrund der Corona bedingten Schutzmaßnahmen ist es nach wie vor nur möglich shoppen „zu gehen“, indem man sich das „Click and Meet“ Prinzip zunutze macht. Da viele diese Möglichkeit- im Vorfeld einen Termin buchen und diesen gebuchten Termin nur für einen sehr begrenzten Zeitraum in Anspruch nehmen zu können- jedoch eher mit Stress als mit einem angenehmen Shopping Erlebnis verbinden, neigen sie dazu die im Gegensatz dazu eher „bequemere – nur ein Klick von dir entfernt Variante“, in Anspruch zu nehmen, indem sie online shoppen. Das Problem hierbei ist jedoch oftmals, dass viele Menschen durch das „nur einen Klick von dir entfernt“ Gefühl noch schneller dazu neigen „überflüssiges- und damit viel zu viel“ zu kaufen.
Ein Klick zu viel
Auch wenn es den meisten von uns mehr als bewusst ist, wie schnell man – insbesondere beim online shoppen- in einen regelrechten Kaufrausch verfallen kann passiert es jedoch immer wieder. Man möchte eigentlich „nur“ diese eine Sache zum Beispiel einen neuen Esstisch haben und schon befindet man sich unmittelbar auf der Homepage von Ikea wieder und sieht viel mehr an Angeboten, als man eigentlich haben wollte!
Auf einmal fällt einem ein, was man ja noch alles „eventuell“ gebrauchen könnte oder doch um jeden Preis haben muss. Gesagt, getan – die Ware wird in den Warenkorb gelegt, bezahlt und bestellt und schon ist sie auf dem am schnellstmöglichen Weg zu dir.
Dabei sind wir uns darüber völlig im klaren, dass wir die meisten Dinge davon niemals in Anspruch nehmen werden, sodass diese in der Ecke verstauben und uns durch ihren ungenutzten Zustand nur unnötig belasten werden.
Was kannst du also tun, um diesem alltäglichen Kaufrausch zu widerstehen?
1. Vermeide jegliche Art von Werbung
Werbung soll in uns einen Kaufwunsch auszulösen, sodass wir das Gefühl bekommen ohne dieses eine Produkt „nicht mehr leben“ zu können. Und auch wenn du dich selbst als „nicht“ manipulierbar bezeichnen würdest wirst auch du dir früher oder später eingestehen müssen, dass du nicht immun gegen ihre Wirkung bist. Ganz einfach weil hinter einer Werbung ein Team aus Experten steckt, welche sie die „Schwachstellen“ der menschlichen Psyche zunutze gemacht und es zudem auch noch so verpackt haben, dass wir es in den meisten Fällen nicht einmal bemerken, welch einen großen Einfluss sie tagtäglich auf uns ausübt.
Ein Wunsch der einmal bei dir ausgelöst und sich somit in deinem Kopf verankert hat wirst du lange nicht so schnell und erst recht nicht so einfach wieder los. Dazu gibt es ein von Elon Musk hierfür sehr passendes Zitat, welches lautete, dass die Kunst eines sehr guten
Unternehmens darin besteht, Produkte zu entwickeln von denen der Konsument niemals geahnt hätte, dass er ein solches Produkt jemals brauchen bzw. haben wollen würde. Das bedeutet, das zuvor eigentlich nicht vorhandene Bedürfnisse durch ein Produkt auf einmal ausgelöst werden.
Aufgrund dessen solltest du versuchen jegliche Werbung – wo es nur geht- zu vermeiden. Die größte Werbefalle liegt heutzutage deutlich im Social Media Bereich. Jeden Tag werden wir mit den Empfehlungen unsere Lieblings-Influencer, sowie auch durch die Werbung ihrer Eigenmarken überhäuft. Zudem kommen noch verschiedenste Algorithmen, welche dein Kaufverhalten aber auch deine Interessen im Allgemeinen so tracken, dass sie dir gezielte Werbung, welche dich zum Kaufen animieren soll, anzeigen bzw. zuspielen. Das Einzige was du hierbei tun kannst, um dich davor zu schützen ist deinen Social Media Konsum zu reduzieren oder komplett auf ihn zu verzichten.
Zudem kannst du jegliche E-Mail-Newsletter abbestellen, was gleichzeitig auch dazu führt, dass dein E-Mail-Postfach im Allgemeinen nicht mehr so überfüllt ist.
Und last but not least kannst du versuchen dein Privatfernsehen Konsum weitestgehend zu reduzieren oder auch komplett zu vermeiden und Werbeprospekte jeglicher Art abbestellen und einen „keine Werbung“ Aufkleber an deinen Briefkasten kleben.
2. Nicht „einfach so“ einkaufen
Vermeide es beim (online-) shoppen „einfach mal so“ zu gucken. Rufe die Seiten ausschließlich auf bzw. betrete einen Laden wirklich nur, wenn bei dir ein ganz konkreter Bedarf besteht.
Zudem kann es bei Lebensmitteleinkäufen sehr hilfreich sein, wenn du dir vor dem Einkauf eine Einkaufsliste erstellst. Zum einen führt das dazu, dass du nichts mehr vergisst und zum anderen dazu, dass du dich daran hälst nur das zu kaufen, was auch wirklich auf dieser Liste steht. (sofern du nicht davon abweichst, was auf dieser steht).
3. Make a wish
Oftmals neigen wir sehr schnell dazu die Dinge unmittelbar, nachdem der Wunsch in uns aufgekommen ist diese besitzen zu wollen auch entsprechend zu kaufen. Diese Impulseinkäufe gilt es in Zukunft zu vermeiden. Versuche dir anstelle dessen im vor rein schon eine sogenannte „Wunschliste“ zu erstellen. Auf diese Liste schreibst du dir dann alle Produkte auf, die du interessant findest und demnach gerne kaufen würdest.
Versuche bei jedem Produkt min. 1-2 Wochen zu warten, ehe du es auch wirklich kaufst. Oftmals reichen nämlich schon ein paar Tage bis Wochen aus, um wieder einen klareren Blick auf die Dinge zu bekommen und zwischen „das brauche ich wirklich bzw. werde ich auch wirklich benutzen“ und „das ist an sich eine ganz nette Idee aber unnötig, das brauche ich nicht“ unterscheiden zu können.
Mithilfe dieser Methode bringst du dich nämlich selbst dazu deinen ersten Kaufimpuls bewusst zu unterdrücken, um durch das Warten im Anschluss auch wirklich rationale Entscheidungen treffen zu können. Oftmals ist es nämlich so, dass wir, nachdem wir diesen ersten Kaufimpuls überwunden haben relativ schnell das Interesse an einem Produkt verlieren und uns im Nachhinein deswegen auch gegen den Kauf des jeweiligen Produktes entscheiden.
Zudem bieten einige Online Anbieter ebenso, (wie zum Beispiel Amazon) einen „Wunschzettel“ an auf diesem du dann deine Produkte vermerken und bei einem wirklichen Bedarf in den Warenkorb und damit auch bestellen kannst.
4. Qualität und nicht Quantität!
Einer bekannten Weisheit nach wird gesagt: „Wer billig kauft, kauft zweimal“ [1].Und da ist durchaus einiges Wahres dran!
Zum einen geht schlechte oder verminderte Qualität schneller kaputt und zum anderen handelt es sich bei solchen Produkten oftmals um reine Trendprodukte, welche nach dem Ende des jeweiligen Trends ihre „Wirkung bzw. ihren Zweck“ verlieren, weshalb man diese relativ schnell wieder wegwirft.
Hingegen weisen hochwertige Produkte oftmals ein zeitloses Design auf, weshalb sie niemals endgültig „out“ sind bzw. immer wieder erneut zum Trend werden. Aufgrund dessen will man sich von diesen Produkten auch nicht trennen, weil man eben ganz genau weiß, dass sie immer wieder zum Einsatz kommen werden.
Zudem neigen wir bei teureren Produkten auch eher dazu uns für den Kauf dieser generell mehr Zeit in Anspruch zu nehmen, weil es sich hierbei, um teurere Produkte handelt und wir deswegen möglichst alle Produkte von verschiedenen Herstellern miteinander vergleichen wollen, um für den hohen Preis auch wirklich nur das Beste vom Besten zu bekommen.
5. Miste vorher aus!
Nur wo Platz ist kann auch erst etwas Neues hin. Bevor du dir also ein neues Produkt anschaffst, solltest du bei dir in der Wohnung zunächst einmal ausmisten und dir im Anschluss daran ganz genau überlegen, ob du für deine neue Anschaffung auch wirklich einen Stauplatz hast – oder nicht.
Zudem lassen sich durch diese Methode auch sehr gut offen herum liegende Gegenstände, sowie auch unaufgeräumte „schau mal dort nach“ Kramkisten vermeiden!
6. Behalte deine Ausgaben im Überblick
Das ist etwas, was jeder an sich generell tun sollte- ganz unabhängig davon, ob er vorhat sich etwas neues anzuschaffen oder nicht.
Nichtsdestotrotz kannst du dir aber für neu an geschaffene Produkte eine extra Liste erstellen und diese auch nochmal in einzelne Unterkategorien, wie zum Beispiel „essen bestellt“ oder „Klamotten gekauft“, sowie „Haushaltswaren“ unterteilen.
Wenn du erst einmal einen Überblick darüber gewonnen hast, wie viel du schon ausgegeben hast und wie viel demnach noch übrig ist wirst du ohnehin eher dazu neigen, deine potenziellen Kaufentscheidungen nochmals zu überdenken.
Quelle:
[1] https://www.healthyhabits.de/was-du-tun-kannst-um-weniger-zu-kaufen/