Ein Reizdarmsyndrom (RDS) kann Dir die schönsten Augenblicke zunichtemachen. Immer dann, wenn etwas Aufregendes passiert, zwingt der Darm Dich zum Rückzug. Das Syndrom kann Dein Leben entscheidend beeinflussen. In schweren Fällen kann es sogar soweit gehen, dass Betroffene ihren täglichen Alltag nicht nachgehen können. Eine normale Arbeitsstelle ist dann nur schwer zu bekleiden.
Bis heute gibt es nur wenig, was gegen die Erkrankung hilft. Zu komplex sind die Ursachen des Reizdarms. CBD ist ein Wirkstoff, der passend dazu komplex wirkt. Daher vermuten Forscher, dass CBD gegen das RDS helfen könnte. Wenn das stimmt, wäre damit eine nebenwirkungsarme Lösung für eine Krankheit gefunden, die die Lebensqualität stark einschränkt.
Was ist das Reizdarmsyndrom?
Das RDS ist eine zumeist chronische Erkrankung, die hauptsächlich den Dickdarm betrifft. Sie äußert sich durch:
- Blähungen
- Bauchschmerzen und Krämpfe
- Entzündungen
- unregelmäßigen Darmgewohnheiten mit Verstopfungen oder Durchfall
- Übelkeit
- Appetitverlust
- Rektale Blutungen [1]
In Deutschland sind bis zu 13 Millionen Menschen vom RDS betroffen. Wenn Du auch dazu gehörst, hast Du meist eine Kombination von mehreren dieser Symptome. Hast Du sie einmal, bleiben sie meist lange, manchmal sogar ein Leben lang. Medizinisch gilt RDS als nicht heilbar.
Ursachen des Reizdarmsyndroms
So wirklich weiss die Wissenschaft nicht, wodurch das RDS entsteht. Vermutlich gibt es mehrere Ursachen. Es könnte sich um eine Überempfindlichkeit des Dickdarms handeln, so dass leichte Reize zu einer Verkrampfung der Darmmuskulatur führen. Höchstwahrscheinlich liegt die Ursache aber in:
- einer Störung der Darmperistaltik
- einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut
- einer verstärkten Immunaktivität an der Darmschleimhaut
- einer Infektion des Magen-Darm-Trakts
- einer gestörten Darmflora
- einem aus dem Gleichgewicht geratenen Serotoninhaushalt
- Stress.
Das RDS wird also durch Entzündungen, Stress und auch nervliche Gründe verursacht [2; 3]. Es ist ja bekannt, dass der Darm als zweites Gehirn angesehen wird. Hier leben Billionen von Organismen, die die Grundlage für unsere Gesundheit bilden. Der Darm kommuniziert mit den Gehirnnerven (Darm-Gehirn-Achse), so dass beispielsweise Angst und Bauchschmerzen, Durchfall oder Übelkeit unmittelbar zusammenhängen. Beim RDS scheinen die Kommunikation bzw. die Nervensignale zwischen Darm und Gehirn aus irgendeinem Grund fehlgesteuert zu sein. Stress und eine ungünstige Ernährung können die Symptome noch verstärken.
Die Behandlung des Reizdarmsyndroms
Da die Symptome so vielfältig sind, gibt es keine Behandlung, die alle Symptome gleichzeitig beseitigen kann. Generell ist das Syndrom schwer zu behandeln. Es gibt u.a. die Optionen:
- Die Ernährung umzustellen
- Probiotika einzunehmen und
- zu versuchen, den Stress zu reduzieren.
CBD gegen den Reizdarm
CBD kann über das Endocannabinoidsystem (ECS) verschiedene körperliche Funktionen regulieren. Neben dem Gehirn, Immunsystem und Knochengerüst scheinen sich im Darm selbst ebenfalls Rezeptoren des ECS zu befinden. Auch hier könnte das CBD regulierend eingreifen. Von den bekannten Wirkungen des CBDs könnten hilfreich sein:
- Die Appetitanregung, da das RDS durch die Verursachung von Übelkeit den Appetit vermindert. Essen die Betroffenen dann zu viel, kommen die Symptome des RDS verstärkt zurück
- Die Unterdrückung von Übelkeit
- Die Hemmung von Entzündungen der Darmschleimhaut, die schließlich zur Zerstörung von Zellen führen [S1].
- Die Linderung von Schmerzen. Gasbildung, Verstopfung und Durchfall können sehr schmerzhaft sein, weil der Darm von vielen Nerven durchzogen ist. CBD ist für seine schmerzlindernde Funktion bekannt und könnte auch beim RDS Schmerzen lindern oder ganz verhindern.
- Die Reduzierung von Stress, Ängsten und Depressionen. Das RDS hat auch eine bedeutende psychische Komponente, die von Stress oder Ängsten geprägt ist. Studien belegen die Kommunikation zwischen Darmflora und Gehirn. Stress oder Angst kann zu Bauchschmerzen und heftiger Übelkeit führen. Hier kann CBD helfen, zu entspannen und Ängste zu verringern.
- Die Normalisierung der Darmbewegung. Der Neurologe Ethan Russo vermutet aus einer Untersuchung von 2008, dass eine Mangel an Endocannabinoiden das RDS verursachen könnte. CBD bindet an die CB2-Rezeptoren im Verdauungstrakt, lindert Krämpfe und verbessert die Bewegungen der Darmmuskulatur. Spontane Darm-Bewegungen bleiben dafür aus.[S2; S3]
- Die Entspannung von Darmgewebe [2].
Interessanterweise helfen entspannende Mittel besonders gut gegen das RDS.
Quellen:
[1] De Luca, Cornelius, CBD-Öl bei Reizdarm: Kann es auch Dir helfen?, 14.02.2020 in CBD360, abgerufen am 14.04.2020 von https://cbd360.de/anwendungsgebiete/reizdarm/
[2] Delzer, Jana, CBD Gegen Reizdarm – Alles, Was Sie Wissen Sollten!, 20.08.2019 in Kräuterpraxis, abgerufen am 15.04.2020 von https://kraeuterpraxis.de/blog/cbd-gegen-reizdarm/
[3] Krankheiten: Reizdarm, in Cannatrust, abgerufen am 15.04.2020 von https://cannatrust.eu/wiki/cbd-reizdarm/
Relevante Studien:
[S1] Esposito, G. et. al., Cannabidiol in inflammatory bowel diseases: a brief overview, Mai 2013 in Phytother Res.;27(5):633-6. , abgerufen am 15.04.2020 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22815234
[S2] Russo, EB, Clinical endocannabinoid deficiency (CECD): can this concept explain therapeutic benefits of cannabis in migraine, fibromyalgia, irritable bowel syndrome and other treatment-resistant conditions?, April 2008 in Neuro Endocrinol Lett.;29(2):, abgerufen am 15.04.2020 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18404144[S3] Aviella, G. et. al., Cannabinoids and gastrointestinal motility: animal and human studies, August 2008 in Eur Rev Med Pharmacol Sci.;12 Suppl 1:81-93, abgerufen am 15.04.2020 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18924447