Vielleicht bist auch Du es müde, über Corona zu sprechen und vielleicht hast Du die Infektion auch schon hinter Dir. Auch wenn der Verlauf nicht dramatisch bei Dir war, spürst Du dennoch, dass Deine Kraft und Energie nicht mehr dieselbe ist wie zuvor. Irgendetwas ist anders und es fühlt sich nicht gut an? Dann geht es Dir wie ca. 15% aller Menschen, die eine Covid-Infektion überstanden haben. Ein Großteil davon ist zwischen 30 und 50 Jahre alt. Wir möchten hier über die versteckten Symptome von Long-Covid aufklären und schauen, ob CBD in irgendeiner Weise helfen könnte.
Die Symptome von Long-Covid
Long-Covid verbinden viele mit einem schweren Coronaverlauf, Krankenhaus- und/oder Reha-Aufenthalt. Dem scheint aber nicht so zu sein. Auch bei milden Verläufen kann die Infektion mit dem Multi-Organ-Virus nachhaltig etwas mit Körper, Geist und Seele machen, d.h. Folgeerscheinungen können auch Wochen oder Monate über die akute Phase hinaus anhalten [1]. Die Wahrscheinlichkeit, eine Long-Covid-Symptomatik zu erleiden, ist also unabhängig von der Schwere der Erkrankung. Bei Symptomen länger als vier Wochen nach einer Coronainfektion spricht man von Long-Covid, bei länger als 12-Wochen anhaltender Symptomatik von Post-Covid. Die damit verbundenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen sind aktuell Gegenstand intensiver Forschung und werden offiziell beschrieben in einer Patientenleitlinie. Zu den bisher am häufigsten vorkommenden zählen u.a.:
- Atemnot, Kurzatmigkeit
- Abgeschlagenheit
- starke Müdigkeit
- Ein- und/oder Durchschlafstörungen, anhaltende Änderung der Schlafstruktur
- Traurigkeit, Depressionen und Angststörungen, Mut- und Lustlosigkeit, Flashbacks und starkes Stressempfinden, Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung
- chronisches Erschöpfungssyndrom (Fatigue), spürbar als körperliche und geistige Erschöpfung, Leistungsschwäche, Beeinträchtigung der Arbeits- und Alltagsfähigkeit, Belastungsintoleranz
- Kopf- und Muskelschmerzen
- Nervenschädigungen, Missempfindungen
- Konzentrations-, Gedächtnis- und Denkstörungen, Sprachstörungen
- Husten [1; 2].
Aber auch Organschäden (an Gehirn, Herz, Niere, Lunge) können auftreten [S1]. Die Beschwerden können unterschiedlich lange anhalten, meistens bessern sie sich nach vier bis acht Wochen. Es gibt aber auch Fälle, wo sie länger als ein Jahr bestehen bleiben und/oder erst nach einem halben Jahr nach der akuten Infektion auftreten. Fatigue und Belastungsintoleranz gehören zu den häufigsten Symptomen von Long-Covid. Sobald Du Dich etwas anstrengst oder Stressoren ausgesetzt bist, können die anderen Symptome (wie Schmerzen oder Konzentrationsprobleme) über Tage und Wochen zunehmen (Post-exertionelle Malaise/PEM) [2].
Die Ursachen von Long-Covid
Die genauen Ursachen von Long-Covid sind bisher unbekannt und werden noch erforscht. Mögliche Ursachen könnten durch das Virus verursachte:
- chronische Entzündungen
- anhaltende bzw. überschießende Immunreaktion bis hin zu Autoimmunreaktionen
- schwache oder fehlende Immunreaktion auf das Virus
- hormonelle Störungen durch anhaltende Immunreaktion
- Organentzündungen und/oder -schädigungen
- anhaltende Entzündungsreaktionen, Durchblutungsstörungen und/oder Sauerstoffmangel des Gehirns
- erniedrigter Sauerstoffgehalt im Blut und dadurch verursachte schneller Erschöpfbarkeit und längerer Heilungsprozess
- Verschlimmerung vorbestehender Erkrankungen
- Schädigung der Nerven und/oder Muskeln sein [1; 2].
Gibt es Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für Long-Covid erhöhen?
Wissenschaftler vermuten, dass es bestimmte Faktoren gibt, die das Risiko für Long-Covid erhöhen können. Dazu gehören beispielsweise:
- chronische Vorerkrankungen, wie Asthma, Bluthochdruck
- psychische Erkrankungen
- Übergewicht
- Diabetes [1; 2].
Aber auch Menschen, die keinerlei Vorerkrankungen haben, können an Long-Covid erkranken. Statistisch gesehen sind Frauen dabei häufiger betroffen als Männer.
Was tun bei Verdacht auf Long-COVID?
Sobald Du Dir Sorgen machst, dass Du an Long-Covid erkrankt bist, solltest Du einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen, selbst wenn Du nicht positiv auf Corona getestet wurdest. Denn es besteht die Möglichkeit, dass sich bei Dir die Krankheit schleichend entwickelt hat und Du sie nicht bemerkt hast. Alle, die an Covid erkrankt waren, sollten generell einen Nachsorgetermin wahrnehmen. Erste Anlaufstelle dafür ist Dein Hausarzt/Deine Hausärztin. Mancherorts gibt es bereits COVID-Schwerpunktpraxen und Long-Covid-Ambulanzen in Universitätskliniken, die aus mehreren Fachdisziplinen bestehen und auf die Behandlung von Long-Covid spezialisiert sind. Manchmal können auch eine Rehabilitationsmaßnahme und/oder Selbsthilfegruppen hilfreich sein, die Dich durch diese Zeit begleiten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat zudem eine Broschüre herausgegeben, die Dir helfen kann, eigenständig an der Bewältigung der Symptome und Deiner Rehabilitation mitzuwirken [2].
CBD-Öl vor und bei Long-Covid bzw. Post-Covid
Natürlich kann CBD Long-Covid nicht verhindern oder heilen. Es könnte aber unter Umständen helfen, die Symptome zu lindern, indem es über das körpereigene Endocannabinoidsystem in verschiedene Regelkreisläufe eingreifen und ein gesundes Gleichgewicht in Deinem Organismus wiederherstellen könnte. Seine wichtigsten Funktionen könnte sein, Entzündungen zu reduzieren und das Immunsystem zu regulieren. Betrachten wir die möglichen Ursachen und Symptome von Long-Covid, dann könnte CBD auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene beispielsweise helfen:
- Entzündungen und Schmerzen zu reduzieren
- Nerven zu schützen
- Hormone und Botenstoffe zu regulieren
- Depressionen und Ängste zu reduzieren
- das Immunsystem zu stabilisieren
- Stressgefühle zu lindern und Dich zu entspannen
- den Schlaf und die Konzentrationsfähigkeit sowie
- die Regeneration zu fördern
- das Herz-Kreislaufsystem zu regulieren.
Es kann daher nützlich sein, CBD-Öl schon prophylaktisch einzunehmen, damit Dein Körper gar nicht erst aus dem Gleichgewicht gerät bzw. schneller wieder sein Gleichgewicht erhält. Da das Cannabinoid in aller Regel keine Nebenwirkungen verursacht, ist es auf jeden Fall einen Versuch wert.
Was Du darüber hinaus noch tun kannst
Die gute Nachricht ist, dass meist die Symptome nach einiger Zeit von selbst wieder nachlassen. Bis dahin können eine Symptombehandlung durch Medikamente und/oder alternative Verfahren, wie leichter Sport, Physio-, Entspannungs-, Atem-, Ergo- und Psychotherapie, ein sorgsamer Umgang mit der eigenen Belastungsgrenze und eine gesunde Ernährung die Genesung unterstützen.
Quellen:
[1] Long-COVID und Post-COVID: Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung, 23.06.2022 in Zusammen gegen Corona, abgerufen am 18.08.2022 von https://www.zusammengegencorona.de/covid-19/long-covid-langzeitfolgen-einer-covid-19-erkrankung/?gclid=Cj0KCQjwxveXBhDDARIsAI0Q0x2h0MkA0SLV1HplLo_Vp4bE0nvKwEg_9uqd4hW7Fc8a8q8dzx79d6YaAgrxEALw_wcB
[2] Patientenleitlinie Longs-Covid/Post-Covid, November 2021 in amwf, abgerufen am 19.08.2022 von https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/020-027p_S1_Post_COVID_Long_COVID_2021-12.pdf
Relevante Studien:
[S1] Petersen, Elina Larissa et. al., Multi-organ assessment in mainly non-hospitalized individuals after SARS-CoV-2 infection: The Hamburg City Health Study COVID programme, 14.03.2022 in European Heart Journal, Volume 43, Issue 11, Pages 1124–1137, abgerufen 18.08.2022 von
https://academic.oup.com/eurheartj/article/43/11/1124/6499078?login=false