Wenn der Hund bedrohlich knurrt und die Lefzen nach oben zieht, weiß man schon, dass das nichts gutes bedeuten kann. Jetzt muss man sofort eingreifen, sonst schnappen seine Zähne zu. Dabei ist einfach ein Jogger vorbeigelaufen, ein Fahrradfahrer um die Ecke gebogen. Vielleicht ist Dein Hund ein Angstbeißer, der viele Situationen als bedrohlich erlebt. Seine vermeintliche Aggressivität ist sein Schutz, ein Ausdruck dessen, dass er sehr gestresst ist. Wir wollen Dir zeigen, wie CBD vielleicht helfen kann und diese Situationen entspannter gestaltet.
Woher weiss ich, ob mein Hund ein Angstbeißer ist?
“Ach, der tut doch nichts”, sagen manche Herrchen und wundern sich, dass das Gegenüber vor Schreck die Hände hoch reißt. Außenstehende können kaum unterscheiden, ob der Hund aus Dominanz oder Ängstlichkeit versucht zu beißen. Erst wenn es passiert ist, sieht man bei Angstbeißern lediglich eine nur leichte Bisswunde oder nur Spuren eines kleinen Kneiffers. Dadurch schaffen sie sich den Freiraum zur Flucht. Und im Gegensatz zu aggressiven Hunden wollen sie nicht ihre Position verteidigen, nicht verletzen oder Beute machen.
All das deutet sich schon im Vorfeld an. Die Angstbeißer versuchen sich klein zu machen und zu ducken, auszuweichen. Die Rute ist eingezogen, vielleicht winseln sie sogar. Aggressive Hunde machen sich eher groß, stehen breitbeinig da, fixieren ihr Objekt, das Fell ist gesträubt.
Kann man Angstbisse vermeiden?
Damit ein Hund zum Angstbeißer wird, muss schon in jungen Jahren etwas mit der Sozialisation schief gegangen sein. Eventuell wurde der Hund mit zu wenig Reizen konfrontiert. Später ist nicht immer nachzuvollziehen, was dem Hund Angst macht. So können bedrohliche Situationen auch kaum vermieden werden. Der Hund hat bereits eine ängstliche oder unsichere Grundhaltung angenommen. Grundsätzlich kannst Du aber darauf achten, dass:
- sich niemand dem Hund von hinten nähert
- er nicht bedrängt wird
- er nicht durch laute Geräusche oder ausholende Gesten erschreckt wird
- direkter Blickkontakt vermieden wird
- der Hund ausreichend Rückzugsorte hat.
Als Hundehalter solltest Du Sicherheit, Ruhe und Selbstbewusstsein ausstrahlen und Deinem Hund ein stabiles Zuhause, gleichbleibende Abläufe und Rituale bieten.
Übe wann immer möglich den Kontakt mit gut sozialisierten Hunden, damit Dein Hund positive Erlebnisse sammeln kann. Im Notfall kannst Du Dir auch Hilfe von einem Hundetrainer holen.
Wichtig ist auch, dass Du Deinen Hund mit Situationen, die ihn ängsten vorsichtig konfrontierst. Nimmst Du ihn immer heraus und tröstest ihn anschließend mit viel Zuwendung, dann verknüpft der Hund auf Dauer seine Angst mit einer Belohnung.
Wie kann CBD bei Ängsten helfen?
In Studien hat sich CBD als hilfreich gegen Angst, Depressionen und Stress erwiesen. Menschen mit Angst und Panikattacken profitieren außerordentlich von dem Cannabinoid. Es wirkt auf Körper und Psyche beispielsweise:
- beruhigend
- entkrampfend
- fokussieren
- stimmungsaufhellend und
- angstlösend [S1; S2].
Darüber hinaus soll CBD die Nerven schützen.
Wie auch der Mensch besitzt der Hund ein sogenanntes Endocannabinoidsystem ECS, an dessen Rezeptoren Endocannabinoide wie auch Cannabinoide binden und Reaktionen in den Zellen auslösen können [S3]. Diese Rezeptoren befinden sich im gesamten Organismus, insbesondere aber auch im Nervensystem. Dort bringen sie über die Bindung der Cannabinoide den Körper wieder ins Gleichgewicht, regulieren u.a. die Stimmung, das Gedächtnis, den Schlaf und andere wichtige Körperfunktionen [2; 3]. CBD wirkt immer genau dort, wo es gebraucht wird. So können beispielsweise bei ängstlichen Hunden Stresshormone herunterreguliert werden.
Hunde, denen man CBD in passender Dosis gibt, entspannen sich, werden ruhiger und ausgeglichener. Nicht umsonst findet CBD als Angstlöser und Beruhigungsmittel die häufigste Anwendung, ohne psychoaktiv zu wirken [4]. Dennoch scheint es gleichzeitig die Lebenslust zu fördern. Nach Erfahrungsberichten von Anwendern können sich die Hunde sogar auf die Begegnung mit anderen Hunden freuen oder laute Geräusche entspannt ertragen, wovor sie zuvor Angst gehabt haben [5]. Sie sind durch das Cannabinoid in der Lage, mit Stresssituationen besser umzugehen und sich angemessener zu verhalten.
So wendest Du CBD bei Deinem Hund an
Sobald Du Dich für ein hochwertiges Produkt entschieden hast, das idealerweise ein Vollspektrum-Produkt darstellt, solltest du die Dosierungsanleitung vom Hersteller oder Deinem Tierarzt erfragen. Beginne mit der niedrigsten Dosis und steigere diese langsam bis zum gewünschten Effekt. Eine Überdosierung ist nicht gefährlich, kann aber zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Achte auch besonders darauf, dass der THC-Gehalt unter 0,2% liegt, denn THC kann Dein Hund nicht abbauen und wirkt wie Gift für ihn.
Bestimmt hast Du gemerkt, dass es CBD-Produkte als Leckerlie und in Form von Öl gibt. Leckerlies basieren meist auf Proteinen, wie Huhn oder Fisch. Sie werden ganz normal wie andere Leckerlies gegeben.
CBD-Öl gibst Du am besten direkt unter die Leftzen. Alternativ kannst Du das Öl auf ein Stück Wurst oder Paste geben und den Hund abschlecken lassen. Über die Schleimhaut wirkt CBD am besten und schnellsten.
CBD und Vitamin B
Du kannst CBD auch um Vitamine der B-Gruppe ergänzen. Sie sind hilfreich für die angespannten Nerven ängstlicher Hunde. B-Vitamine werden u.a. gebraucht für die Bildung von Botenstoffen (wie das Glückshormon Serotonin) und die Reizweiterleitung im Nervensystem. Darüber hinaus regulieren sie die Stimmung und die Regeneration. Unter Stress verbrauchen sie sich sehr schnell, da der Körper die B-Vitamine nicht speichern kann. Zur Nervenstärkung bilden CBD und Vitamin B also ein tolles Gespann.
Erfahrungsberichte
Nichts überzeugt so sehr, wie ein Erfahrungsbericht von Personen, die in derselben Lage sind, wie man selbst. Wer daran interessiert ist, findet im Internet zahlreiche Foren zum Austausch, wie beispielsweise CBD für Hunde. Unter https://www.facebook.com/groups/1875755872714021 bieten auch wir eine Selbsthilfegruppe zum regen Austausch an.
Quellen:
[1] Marcel, Sandra, Angstbeißer – der richtige Umgang, in DogFit, abgerufen am 02.10.2020 von https://www.dog-fit.com/news/angstbeisser-der-richtige-umgang.html
[2] CBD für Hunde: alles über das Wundermittel aus Hanf, 07.09.2019 in LesWauz, abgerufen am 02.10.2020 von https://leswauz.com/2019/09/07/cbd-fuer-hunde-alles-uber-das-wundermittel-aus-hanf/#was
[3] Grinspoon, Peter, Cannabidiol (CBD) — what we know and what we don’t, 24.08.2018 in Harvard Health Blog, abgerufen am 02.10.2020 von https://www.health.harvard.edu/blog/cannabidiol-cbd-what-we-know-and-what-we-dont-2018082414476
[4] CBD als Beruhigungsmittel für Hunde, 19.11.2019 in Breath Organics, abgerufen am 02.10.2020 von https://www.breathe-organics.com/cbd-ratgeber/cbd-fuer-tiere/cbd-als-beruhigungsmittel-fuer-hunde/
[5] Unser Testbericht zu CBD gegen Angst beim Hund: ist der Hype gerechtfertigt?, 07.09.2019 in LesWauz, abgerufen am 02.10.2020 von https://leswauz.com/2019/09/07/unser-testbericht-zu-cbd-gegen-angst-beim-hund-ist-der-hype-gerechtfertigt/
Relevante Studien:
[S1] Wright, Madison et. al., Use of Cannabidiol for the Treatment of Anxiety: A Short Synthesis of Pre-Clinical and Clinical Evidence, 02.09.2020 in Cannabis Cannabinoid Res.;5(3):191-196, abgerufen am 02.10.2020 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32923656/
[S2] Kogan, Lori et. al, US Veterinarians‘ Knowledge, Experience, and Perception Regarding the Use of Cannabidiol for Canine Medical Conditions, 10.01.2019 in Front Vet Sci;5:338, abgerufen am 02.10.2020 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30687726/
[S3] Pertwee, R. G., The diverse CB1 and CB2 receptor pharmacology of three plant cannabinoids: Δ9-tetrahydrocannabinol, cannabidiol and Δ9-tetrahydrocannabivarin, Januar 2008 in Br J Pharmacol. 2008 Jan; 153(2): 199–215, abgerufen am 02.10.2020 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2219532/