CBD-Zeitgeist

Warum vertragen Hunde mit MDR1-Gendefekt kein CBD?

Vermutlich wissen nur die wenigsten Hundebesitzer, ob ihr Hund einen Gendefekt hat. Unwichtig ist das aber nicht, da besonders ein Defekt des MDR1-Gens weitreichende Konsequenzen haben kann. Nicht nur, dass Hunderassen mit diesem Defekt eine ganze Menge an Medikamenten nicht vertragen. Auch die Gabe von CBD kann bei ihnen fatale Auswirkungen haben. Aufklärung tut hier also Not. 

Was ist das MDR1-Gen und woher kommt es?

Schon bei der Entschlüsselung des Kürzels “MDR” wird vieles klar. Denn es steht stellvertretend für “Multi Drug Resistance”. Man geht davon aus, dass sich das Gen Mitte des 19. Jahrhunderts durch einen Collie in den genetischen Pool anderer Hunderassen gemischt hat. Demzufolge sind alle Rassen, die heute den MDR1-Gendefekt tragen, irgendwie mit dem Collie verwand.

Wie wirkt sich der Gendefekt aus?

Bei allen Hunden, die dieses defekte Gen tragen, können bestimmte Substanzen die Blut-Hirn-Schranke deutlich leichter überwinden, als bei “normalen” Hunden. Diese Substanzen erreichen dabei im Gehirn sehr hohe (und zwar bis zum Hundertfachen höhere) Konzentrationen. So vertragen beispielsweise viele Hunderassen das Mittel Ivermectin (Ivomec) gegen Parasiten sehr gut. Bei Rassen mit Gendefekt führt dagegen das Präparat zu schwersten Vergiftungen, mitunter auch zum Tod

Durch Blutabnahme kann ein Hund daraufhin getestet werden, ob er ein Merkmalsträger ist oder nicht. Möglich sind folgende Ergebnisse:

Hunderassen, die von einem MDR1-Defekt betroffen sein können

Von einigen Hunderassen ist der Defekt bekannt, bzw. die Wahrscheinlichkeit, den Defekt in ihrem Genom zu tragen. Das sind: 

Welche Arzneimittel sind kritisch für Hunde mit Gendefekt?

Ein Hund mit MDR-1-Gendefekt kann durch die Anwendung bestimmter Arzneimittel in Lebensgefahr geraten. Um das zu vermeiden, sollte man seinen Hund am besten auf den Gendefekt testen lassen. Selbst wenn der eigene Mischlings-Hund ganz anders aussieht, als die genannten Rassen: Eine Verwandtschaft und damit ein vererbter Gendefekt ist dennoch möglich. Und bisher sind auch noch nicht alle Hunderassen daraufhin untersucht. 

Als Medikamente kritisch zu betrachten sind: 

Warum sollte ich meinem Hund überhaupt CBD geben?

Hunde sind in Bezug auf die Wirkung von CBD auf das körpereigene Endocannabinoidsystem dem Menschen vergleichbar. Auch hier wirkt das CBD u.a. auf Nerven-, Hormon- und Immunsystem ein und reguliert den Körper hin zu einem harmonischen Zusammenspiel. Entsprechend kann CBD bei Hunden eingesetzt werden gegen Symptome

Was passiert, wenn man Hunden mit Gendefekt Arzneimittel gibt? 

Der MDR-1-Gendefekt bewirkt, dass ein bestimmtes Protein nicht mehr hergestellt werden kann. Dieses Protein ist dafür zuständig, den Übertritt von unerwünschten Stoffen über die Blut-Hirn-Schranke in das Gehirn zu verhindern. Durch den Gendefekt kommen giftige Stoffe mit dem Gehirn in Kontakt und zerstören Nervenzellen. Und das um das 90-fache mehr, als bei gesunden Tieren. 

Daneben begrenzt das Protein den Transport der Nebennieren-Hormone in das Gehirn. Durch den Defekt fluten die Hormone das Gehirn, während die Kortisolwerte im Blut erniedrigt sind. Außerdem vermuten Forscher eine erhöhte Anfälligkeit für chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Körperfremde Stoffe können nicht, wie bei normalen Tieren, aus dem Körper heraus transportiert werden. Die Folge sind verstärkte Nebenwirkungen

Von bestimmten Arzneimitteln ist beispielsweise bekannt, dass sie zu Nerven-zerstörenden Symptomen, wie: 

Was passiert, wenn man Hunden mit Gendefekt CBD gibt?

CBD kann auch die Blut-Hirn-Schranke passieren. Man vermutet, dass es bei gendefekten Hunden schwere Vergiftungen im Gehirn auslösen kann [2]. Genaueres weiss man aber noch nicht, da entsprechende Studien noch fehlen. Wenn Du einen Hund hast, solltest Du ihn ggf. auf den Gendefekt testen lassen und jegliche Medikation mit Deinem Tierarzt absprechen. 

Quellen: 

[1] Rückert, Ralph, Der MDR1-Gendefekt bei Hunden, 19.12.2015 in Kleintierpraxis Ralph Rückert, abgerufen am 28.07.2020 von https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=19426

[2] CBD für Hunde, Cannatrust, abgerufen am 28.07.2020 von https://cannatrust.eu/wiki/cbd-fur-hunde/

[3] MDR1-Defekt, Biologie-Seite, abgerufen am 28.07.2020 von https://www.biologie-seite.de/Biologie/MDR1-Defekt