Corona und die damit einhergehende Isolation und jetzt wieder Herbst: Die Tage werden kürzer, die Sonne lässt sich seltener sehen und der Himmel wird grauer, Weihnachtsware erobert die Regale in den Kaufhäusern und die Menschen ziehen sich erneut zunehmend aus dem öffentlichen Leben zurück. Es war ein anstrengendes Jahr, Endjahresstimmung. Gerade Herbst und Winter machen vielen Menschen zu schaffen, sie fühlen sich erschöpft, müde, antriebslos und irgendwie gedrückt in ihrer Stimmung. Treten diese depressiven Symptome alljährlich zur gleichen Jahreszeit auf, sprechen Mediziner auch von einer saisonal affektiven Störung (SAD). Hier könnte CBD gute Dienste leisten, das für seine stimmungsaufhellende Wirkung bekannt ist.
Wodurch entsteht eine Winterdepression?
Die Winterdepression trifft häufiger Frauen als Männer und eher jüngere (25 bis 40 Jahre) als Menschen im fortgeschrittenen Alter. Grund für die depressive Verstimmung ist ein Mangel an Sonnenlicht und damit an dem daraus im menschlichen Körper gebildeten Vitamin D. Dadurch entsteht eine Störung im Gehirn (Hypothalamus), die wiederum ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt, insbesondere ein Mangel an stimmungsaufhellendem Serotonin, verursachen kann. Auch wird durch den Lichtmangel mehr Melatonin (Schlafhormon) produziert, das anhaltende Müdigkeit verursacht [1; 2].
Dazu kommt eine allgemeine Erschöpfung nach einem herausfordernden Jahr. Stress oder eine ungünstige Work-Life-Balance, mangelnde Sozialkontakte, Schlafmangel und trübes Wetter drücken die Stimmung zusätzlich.
Symptome einer SAD
Eine wiederkehrende (rezidivierende) Winterdepression tritt nur in etwa 10 Prozent aller Depressionen auf. Ihre Symptome sind weniger ausgeprägt, als bei einer Jahreszeit-unabhängigen Depression im klassischen Sinne. Wie dort auch, können die Symptome individuell unterschiedlich ausfallen. Wichtigste Komponenten sind aber in den meisten Fällen Gefühle von:
- Abgeschlagenheit
- Konzentrationsstörungen
- Lustlosigkeit
- Müdigkeit bis hin zu Lethargie.
Manche fühlen sich auch:
- traurig, niedergeschlagen
- gesteigerter Appetit nach hochkalorischer Nahrung
- ängstlich
- gereizt
- eingeschränkt leistungsfähig und
- in ihrer Libido geschwächt [1; 2].
Schnell entsteht ein Teufelskreis aus Erschöpfung und Rückzug, Stress, eventuell auch Schmerz und Schlafmangel, Unruhe und Gedankenkreisen. Ihm zu entgehen ist eine große Herausforderung.
CBD für die Behandlung einer Winterdepression
CBD kann ein hilfreiches und vor allem natürliches, nebenwirkungsarmes Mittel gegen depressive Stimmungen und (soziale) Ängste sein. Es wirkt auf unser zentrales Nervensystem ein und beeinflusst dort die Bildung von Botenstoffen (Steuerungshormone), die u.a. negative Gefühle, wie Depressionen und Ängste im Körper auslösen. So kann es beispielsweise, auch ohne Sonnenlicht, den Serotonin- und Dopamin-Spiegel steigern und damit ein Glücks- bzw. Belohnungsgefühl verursachen [S7]. Über die Aktivierung von Glutamat kann es die Aufmerksam und Leistungsbereitschaft erhöhen und über Adenosis-Rezeptoren Ängste lösen, während es zugleich die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol reduziert [S6]. Für diejenigen mit körperlichen Beschwerden kann es über das Opioid-System Schmerzen reduzieren und für Menschen mit hormonellen Beschwerden das Hormonsystem wieder ins Gleichgewicht bringen. Studien haben gezeigt, dass CBD sogar gegen poststraumatische Belastungsstörungen wirksam sein kann [S4]. Auch scheint es in der Lage zu sein, den Bereich für die sexuelle Lust im Gehirn zu stimulieren, Schlafstörungen zu beseitigen und Verspannungen zu lösen. So kann CBD den Körper insgesamt wieder in Einklang bringen und so für Entspannung und Ruhe einerseits und Vitalität andererseits sorgen [S1, S2, S3].
CBD kann also die Stimmung aufhellen. Halten allerdings Deine depressiven Verstimmungen an oder belasten sie gravierend Deinen Alltag, solltest Du sicherheitshalber einen Arzt oder Therapeuten aufsuchen [1].
Alternative Behandlungsmöglichkeiten
Ein Stück weit ist es normal, dass wir uns im Herbst und Winter mehr auf unser Inneres als auf das Außen fokussieren. Vielleicht kommen bei der Beschäftigung mit dem Selbst auch Themen hoch, die wir im Sommer erfolgreich verdrängen konnten. Auch sie brauchen ihren Raum und es kann entlasten, sich die Veränderung, die mit uns geschieht, als Abbild eines natürlichen Rhythmus des Lebens einzugestehen. Wenn wir uns darauf frühzeitig vorbereiten, lässt sich die “dunkle” Jahreszeit entsprechend vorbereiten und gestalten.
Die Dänen sprechen in diesem Zusammenhang von „Hygge“, also Wohlbefinden. Es kann bedeuten, dass man einem kalten, dunklen und ungemütlichen Außen mit einer warmen und gemütlichen Atmosphäre im Inneren begegnet.
So kannst Du Dich gegen Winterdepression bereits im Herbst wappnen mit:
- einer Weißlichttherapie (dazu gibt es spezielle Lampen ohne UV-Anteil im Handel)
- ausreichend Bewegung im Freien (wie Spazierengehen, Nordic Walking, Radfahren)
- intensiver Beschäftigung mit Tieren
- einem gut strukturiertem Tagesprogramm gegen anhaltende Müdigkeit
- Sport, einem Aufenthalt in der Therme oder Sauna
- Nährstoffkuren oder einer ausgewogenen, mineral- und nährstoffreichen Ernährung mit vielen Vitaminen und gesunden Fettsäuren (wie Vitamin-D-reichen Fisch und Pilzen, Getreide und Gemüse)
- Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin D3 und K2
- Kräutern, wie Lavendel, Hopfen, Melisse, Johanniskraut, Rosmarin oder Passionsblume als Tee, Aromatherapie oder Badezusatz
- regelmäßigen sozialen Kontakten
- Unternehmungen oder kreativen Hobbies (wie Adventskalender oder Vogelhäuschen basteln, Drachen steigen lassen, Pilze sammeln, Kürbisse schnitzen)
- Schreib- (Briefe, Tagebuch), Psycho- und/oder Ergotherapie
- bewusster Zeit für Dich mit Verwöhnmomenten, Kerzenlicht, einem guten Buch
- ausreichend Schlaf bzw. einem gesunden Schlafrhythmus
- in schwerwiegenderen Fällen auch mit Medikamenten (wie Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI)).
Quellen:
[1] Wie CBD bei Winterdepression helfen kann, in Hanf-Extrakte, abgerufen am 23.09.2021 von https://www.hanf-extrakte.com/wie-cbd-bei-winterdepression-helfen-kann/
[2] Wie kann CBD bei Symptomen einer Winterdepression helfen?, 26.11.2018 in Royalqueenseeds, abgerufen am 23.09.2021 von https://www.royalqueenseeds.de/blog-wie-kann-cbd-bei-symptomen-einer-winterdepression-helfen-n1056
Relevante Studien:
[S1] Bergamaschi MM et. al., Cannabidiol reduces the anxiety induced by simulated public speaking in treatment-naïve social phobia patients, 05.2011 in Neuropsychopharmacology;36(6):1219-26, abgerufen am 23.09.2021 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21307846
[S2] Carlini EA, Cunha JM, Hypnotic and antiepileptic effects of cannabidiol, 08/1981 in J Clin Pharmacol., 21(8-9 Suppl):417S-427S, abgerufen am 23.09.2021 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7028792
[S3] Das RK. et. al., Cannabidiol enhances consolidation of explicit fear extinction in humans, April 2013 in Psychopharmacology (Berl);226(4):781-92, abgerufen am 23.09.2021 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23307069
[S4] Stern, CAJ et. al., Cannabidiol disrupts the consolidation of specific and generalized fear memories via dorsal hippocampus CB1 and CB2 receptors, 10/2017 in Neuropharmacology.;125:220-230, abgerufen am 23.09.2021 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28754373.
[S5] Bassir Nia, Anahita, Cannabidiol as an Adjunctive Treatment for Schizophrenia, 15.04.2019 in Psychiatric Times, Vol. 36, abgerufen am 23.09.2021 von https://www.psychiatrictimes.com/schizophrenia/cannabidiol-adjunctive-treatment-schizophrenia
[S6] Gomes, FV et. al., The anxiolytic-like effects of cannabidiol injected into the bed nucleus of the stria terminalis are mediated by 5-HT1A receptors, 02.2011 in Psychopharmacology (Berl).;213(2-3):465-73, abgerufen am 23.09.2021 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20945065.
[S7] Russo, Ethan B. et. al., Agonistic Properties of Cannabidiol at 5-HT1a Receptors, 2005 in Neurochemical Research, volume 30, 1037–1043, abgerufen am 23.09.2021 von https://link.springer.com/article/10.1007/s11064-005-6978-1
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