CBD im Kaffee: Bringt das was?
Die Kaffeejunkies unter uns wissen es: Vor dem Morgenkaffee geht erstmal gar nichts. Der erste Griff nach dem Aufwachen ist zwingend der On-Knopf an der Kaffeemaschine. Erst dann ist man überhaupt in der Lage, wie ein Mensch zu denken. Kaffee macht wach und konzentriert, holt Dich aus so ziemlich jedem mentalen Tief und gehört zu gewissen Tageszeiten und Ritualen einfach dazu. Das “Manager-Frühstück” beinhaltet dazu noch eine Zigarette und schon kann das Tagewerk beginnen. CBD dagegen soll entspannen und schläfrig machen. Das passt erst einmal nicht mit Kaffee zusammen. Trotzdem liest man immer mehr von Kaffee und CBD als perfekter Kombination.
Wirkung von Kaffee (Koffein)
Kaffee wirkt bei jedem anders. Die einen sind gewöhnt, viel Kaffee zu trinken und spüren kaum noch dessen Auswirkungen. Bei den anderen führt der Genuss von Kaffee zu einem Gefühl der “Aufgedrehtheit”. Für eine Überdosis müsste man schon täglich 15 bis 20 Tassen Espresso trinken. Das werden die wenigsten tun, denn dann droht auch schon ein Kreislaufkollaps. Diejenigen, die viel Kaffee trinken, erfahren meist einen Gewöhnungseffekt, so dass die Grenzen für die positiven und negativen Eigenschaften von Kaffee deutlich verschoben sind [1].
Eigentlich gehört Kaffee zu den beliebtesten Genussmittel auf der gesamten Welt und das zurecht. Während früher dem Genussmittel noch viele negative Eigenschaften nachgesagt wurden, weiss man inzwischen, dass die positiven Effekte bei vernünftigem Konsum die negativen weit überwiegen. So:
- enthält Kaffee viele Antioxidantien und
- Bitterstoffe
- wirkt verdauungsfördernd
- überwindet die Blut-Hirn-Schranke und wirkt auf das zentrale Nervensystem
- belebt durch die Stoffe Dopamin und Noradrenalin / wirkt Müdigkeit entgegen
- steigert die (auch sportliche) Leistung und wirkt allgemein anregend
- verbessert die Reaktionszeit und Leistungsfähigkeit bei Ermüdung
- lindert Schmerzen
- wirkt gefäßverengend in bestimmten Regionen des Gehirns und dabei gegen Kopfschmerzen und Migräne
- steigert die Sauerstoffversorgung und aktiviert damit die Muskeln
- erweitert die Bronchien der Lunge, entspannt deren Muskulatur
- regt die Nierentätigkeit ein
Das Koffein im Kaffee verteilt sich schnell im gesamten Organismus. Seine Wirkung hält dann etwa vier Stunden an.
Unerwünschte Wirkungen von Kaffee
Ungefilterter Kaffee kann den Cholesterinspiegel im Blut erhöhen. Man geht zwar nicht davon aus, dass das gesundheitsschädliche Auswirkungen hat, dennoch ist es sicher eine Frage der Menge. In gefiltertem Kaffee bleiben die relevanten Stoffe Kahweol und Cafestol jedoch im Filter hängen, so dass das Getränk kaum Auswirkungen auf den Cholesterinwert im Blut hat.
Was jedoch Kaffee bei vielen bewirkt, ist dass er:
- nervös
- ängstlich
- zittrig
- unruhig macht.
Denn Koffein stimuliert die Ausschüttung von Cortisol und Adrenalin, Stresshormonen, die das Herz schneller schlagen und Blutdruck und Puls ansteigen lassen. Dazu kann Kaffee den Schlaf beeinträchtigen oder die Schlafdauer verkürzen. All das trägt dazu bei, dass der Körper nicht zur Ruhe kommt und wertvoller Erholungsphasen entbehrt, wenn man sich mit Kaffee künstlich wach hält [2].
CBD und Kaffee
Erstaunlicherweise ist CBD ein ganz hervorragender Partner von Kaffee. Es wirkt nicht nur synergistisch (verstärkend auf die positiven Wirkungen des Kaffees), sondern auch an richtiger Stelle antagonistisch (den unerwünschten Nebenwirkungen entgegen). Denn CBD hilft in Kombination mit Kaffee:
- die (durch Koffein hervorgerufene) geistige Wachsamkeit zu erhalten
- sich bei (durch Koffein hervorgerufener) Aufregung zu entspannen
- (durch Koffein hervorgerufene) Ängste und Zittern zu reduzieren.
CBD und Koffein gegen Müdigkeit
Koffein und die Cannabinoide scheinen in einigen Wirkungen ganz ähnlich zu sein [S1]. Beide hemmen das Andocken des Neurotransmitters Adenosin an seinen Rezeptor. Adenosin ist dafür zuständig, die Informationsweitergabe über die Nerven zu verlangsamen. Wir werden also unter dem Neurotransmitter müde und langsamer. Dadurch, dass CBD und Koffein den Rezeptor blockieren, halten sie uns gemeinsam wach, wenn wir eigentlich müde sind. Und das in einem stärkeren Maße, als Koffein alleine [S2]. Gleichzeitig stimuliert CBD auch die Aktivität von Serotonin – dem “Glücklichmach”-Neurotransmitter. Das erhöht das Wohlbefinden und die Motivation.
CBD gegen Ängste als Nebenwirkung
Erfahrungsberichte zeugen davon, dass Koffein Ängste auslösen kann. Diese ungewünschte Nebenwirkung lässt sich durch die gleichzeitige Einnahme von CBD reduzieren oder sogar ganz verhindern. CBD entspannt das Nervensystem und die Muskulatur, entstresst und stoppt die Hauptursache für Ängste, nämlich Entzündungen im Gehirn. Da das Cannabinoid so vielfältig gegen Ängste wirkt, ist es auch der perfekte Antagonist für die durch Koffein ausgelösten Ängste [S3].
Verlängerte Wirksamkeit von CBD und Koffein
CBD und Koffein werden von den gleichen (CYP-) Enzymen in der Leber abgebaut. Unsere Leber hat aber nur begrenzte Kapazitäten, um all das, was dem Körper zugeführt wird (Nahrungsmittel, Medikamente, Genussgifte…) abzubauen. Kommt Koffein mit seinem Verstärker CBD daher, gibt es in der Leber erst einmal eine Art Stau. Es dauert also länger, die beiden Produkte zusammen abzubauen, als jedes von ihnen alleine. Zusätzlich verlangsamt die Kombination von CBD und Kaffee auch die Aufspaltung des jeweils anderen im Körper. So bleiben beide Wirkstoffe längere Zeit im Blut. Letztendlich werden also in der Kombination die jeweiligen Wirkungen verlängert.
So kannst Du CBD-Kaffee selbst herstellen
Inzwischen gibt es auch in Deutschland schon Fertigmischungen von Kaffee mit CBD. Du kannst Dir den Kaffee aber auch selbst zubereiten. Da CBD ausschließlich fettlöslich ist, brauchst Du eine Fettquelle im Kaffee. Beim sogenannten Bulletproof-Coffee besteht diese aus CBD-Butter oder MCT-Öl aus Kokosnüssen. Das Gute daran ist, dass dem Körper mit der Butter/mit dem Öl eine Energiequelle geboten wird, die den ganzen Tag fit hält und die Wirkung der Kombination lange erhält.
Alternative Darreichungsformen
Alternativ kannst Du auch Koffeintabletten mit CBD-Kapseln, -Öl oder einer anderen Darreichungsform kombinieren, um in den Vorteil dieser CBD-Koffein-Kombination zu kommen. Beide Produkte müssen gleichzeitig eingenommen werden. Idealerweise beginnst Du mit niedrigen Dosen und steigerst sie dann je nach Bedarf. Dabei ist:
- eine hohe Dosis CBD mit Koffein hilfreich gegen Angstzustände
- eine niedrigere Dosis CBD mit Koffein hilfreich zur Verstärkung der stimulierenden Wirkung des Koffeins.
CBD-Vaping zum Kaffee ist ebenfalls möglich. Es hat den Vorteil, dass es schnell die gewünschten Effekte erzielt.
Quellen:
[1] Schulz, Sven Christian, Koffein: Wirkung, Nebenwirkung und was du sonst noch wissen solltest, 06.02.2018 in Utopia: Ernährung, abgerufen am 03.06.2020 von https://utopia.de/ratgeber/koffein-wirkung-nebenwirkung-und-was-du-sonst-noch-wissen-solltest/
[2] Wie wirkt Kaffee im Körper?, 2015 Brand Eins: Kaffee in Zahlen, abgerufen am 03.06.2020 von https://www.brandeins.de/corporate-publishing/kaffee-in-zahlen/kaffee-in-zahlen-2015/wie-wirkt-kaffee-im-koerper
[3] Cooke, Justin, Warum Sie CBD mit Ihrem Morgenkaffee mischen sollten, Daily CBD, abgerufen am 05.06.2020 von https://dailycbd.com/de/cbd-kaffee-mischen/
Relevante Studien:
[S1] Cornelis, M. C. et. al., Metabolomic response to coffee consumption: application to a three‐stage clinical trial, 12.02.2018 in Journal of internal medicine, abgerufen am 05.06.2020 von https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/joim.12737
[S2] Costenla, Ana Rita et. al., Caffeine, Adenosine Receptors, and Synaptic Plasticity, 2010 in Journal of Alzheimer’s Disease 20, S25–S34, abgerufen am 05.06.2020 von https://content.iospress.com/download/journal-of-alzheimers-disease/jad091384?id=journal-of-alzheimers-disease%2Fjad091384
[S3] Zuardi, A.W. et. al., Effects of ipsapirone and cannabidiol on human experimental anxiety, 01.01.1993 in Journal of Psychopharmacology, abgerufen am 05.06.2020 von https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/026988119300700112