Unser Schlaf ist nicht eine lange, gleichmäßige Reise ins Nichts. Vielmehr verteilt er sich auf verschiedene Schlafphasen mit jeweils unterschiedlicher Tiefe. Jede dieser Phasen hat ihre eigene Funktion und ist wichtig für unsere körperliche, geistige und auch seelische Erholung. Wie sich Cannabis oder THC, CBD und alle anderen wichtigen Pflanzenstoffe der Hanfpflanze im Einzelnen auf den Schlaf bzw. die Schlafphasen auswirkt, ist nur schwer zu beurteilen und kaum erforscht. Neben vielen individuellen Faktoren, wie Schlafumgebung und körperliche Befindlichkeit, spielen dabei auch die Häufigkeit des Konsums, die Dosierung und Darreichungsform eine wichtige Rolle.
Die drei Schlafphasen
Im Prinzip ist unser Schlaf gekennzeichnet durch drei Schlafphasen die in ihrer Tiefe zunehmend stärker werden. Die Phasen heißen:
- Oberflächlicher Schlaf
- Tiefschlaf
- Traum- oder REM-Schlaf (von Rapid Eye Movement, weil die Augen dabei stark in Bewegung sind).
Beim Einschlafen (Phase 1) tut sich körperlich noch nicht sehr viel. Erst mit Stufe zwei wird der Schlaf tiefer und die Herzfrequenz langsamer. Im Tiefschlaf beginnen dann die Erholung und Regeneration des Körpers, in dem sich die Muskeln entspannen und Gewebe repariert oder neu aufgebaut werden.
Ein Zyklus dauert etwa 90 Minuten. Während einer Nacht werden die Zyklen also von oberflächlichen bis zum REM-Schlaf etwa vier- bis fünfmal wiederholt. Dabei verlängern sich zum Morgen hin die REM-Schlafphasen und die Tiefschlafphasen werden kürzer [S1]. Manchmal kann man sich dann am Morgen noch an den letzten Traum erinnern [1].
Was beim Schlafen im Gehirn passiert
Während Du träumst, ist Dein Gehirn ähnlich aktiv, wie im Wachzustand. Atmung, Körpertemperatur und Blutdruck verändern sich. Die REM-Phase ist wichtig für Lern- und Gedächtnisprozesse. Im Gehirn werden Wichtiges von Überflüssigem getrennt und vermutlich Erlebnisse, die die Seele belasten, be- bzw. verarbeitet.
Welchen Einfluss kann CBD auf die Schlafphasen haben?
Bereits 1981 hat eine Studie gezeigt, dass CBD müde machen und die Schlafdauer der Probanden signifikant verlängern konnte. Unabhängig von der Dosis des CBDs konnten sich die Versuchspersonen aber zugleich schlechter an ihre Träume erinnern [S2].
Die Ergebnisse einer anderen Studie wiesen nach, dass sich CBD und THC in Abhängigkeit von deren gegenseitigen Verhältnis und Konzentration auf den Schlaf auswirken. Werden beide Cannabinoide gleichzeitig und im gleichen Verhältnis gegeben, reduziert sich der Tiefschlaf. Umso höher die Konzentration, umso aktiver wird der Mensch. Bei getrennter Gabe höher konzentrierten CBDs und THCs (je 15 mg), wirkt THC eher beruhigend und verkürzt die REM-Phasen [1; S3]. Die Versuchspersonen scheinen eher benommen, was wenig gemeinsam mit einem erholsamen Schlaf hat. Doch eine derartige THC-Dosis entspricht auch nicht den handelsüblichen Dosen.
CBD dagegen wirkt irgendwie in beide Richtungen: Bekannt ist, dass es eine einschläfernde und Schlaf-stabilisierende Wirkung aufweist [S4]. Es kann aber auch, niedrig dosiert, den Organismus stimulieren, da es mit den Rezeptoren für Stimulanzien (Adenosinrezeptoren, beispielsweise für Kaffee) interagiert. In dieser Funktion fördert es den Aufwachprozess und die Fitness am Tag [2].
CBD und die REM-Phase
CBD soll darüber hinaus die REM-Phasen schneller einleiten und verlängern [3; S5]. Dadurch werden genau die Schlafperioden gefördert, die gesundheitsfördernd und regenerierend sind. CBD kann also dafür sorgen:
- dass die Schlafqualität erhöht,
- der Schlaf ruhiger und
- erholsamer wird,
- die Tagesmüdigkeit abnimmt [2].
CBD und synthetische “Schlafförderer” im Vergleich
CBD hemmt über das körpereigene Endocannabinoidsystem die Störfaktoren des Schlafes, wie beispielsweise Stress, Angst, innere Unruhe. Damit fördert es wiederum die gesunden Zyklen der natürlichen Schlafphasen [S4]. Synthetische Schlafmittel dagegen “erzwingen” quasi den Schlaf. Das kann dazu führen, dass die einzelnen Schlafphasen kürzer ausfallen. Der Erholungseffekt am Morgen ist also, bei Schlafmedikamenten, spürbar geringer, als beim CBD-Schlaf [3].
Quellen:
[1] Wie Cannabis den Schlaf und die Fähigkeit zu Träumen beeinflusst, 05.03.2020 in Canna Connection, abgerufen am 21.07.2020 von https://www.cannaconnection.de/blog/6614-wie-schlaf-fahigkeit-traumen-beeinflusst
[2] Kanja, Robert, Hanfträume – Über CBD und Schlaf, 30.11.2018 in Hanfjournal, abgerufen am, 21.07.2020 von https://hanfjournal.de/2018/11/30/hanftraeume-ueber-cbd-und-schlaf/
[3] Welche Wirkung zeigt CBD bei Schlafstörungen und Insomnie?, 23.01.2019 in Meduni, abgerufen am 21.07.2020 von https://www.meduni.com/cbd-bei-schlafstoerungen-und-insomnie/
Relevante Studien:
[S1] Pejman Memar,Pejman, Faradji, Farhad, A Novel Multi-Class EEG-Based Sleep Stage Classification System, 01/2018 in IEEE Trans Neural Syst Rehabil Eng; 26(1):84-95, abgerufen am 21.07.2020 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29324406/
[S1] M.D. Elisaldo A. Carlini, M.D. Jomar M. Cunha, Hypnotic and Antiepileptic Effects of Cannabidiol, 09/1981 in The Journal of Clinical Pharmacology, abgerufen am 21.07.2020 von https://accp1.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/j.1552-4604.1981.tb02622.x
[S3] Nicholsen, Anthony N. et. al., Effect of D-9-Tetrahydrocannabinol and Cannabidiol on Nocturnal Sleep and Early-Morning Behavior in Young Adults, 2004 in Journal of Clinical Psychopharmacology, 24(3), 305–313, abgerufen am 21.07.2020 von https://www.theroc.us/researchlibrary/Effect%20of%20D-9-Tetrahydrocannabinol%20and%20Cannabidiol%20on%20Nocturnal%20Sleep%20and%20Early-Morning%20Behavior%20in%20Young%20Adults.pdf
[S4] Pava, Matthew J. et. al, Endocannabinoid Signaling Regulates Sleep Stability, 31.03.2016 in PLoS One; 11(3):e0152473, abgerufen am 21.07.2020 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27031992/
[S5] Babson, Kimberly A. et. al, Cannabis, Cannabinoids, and Sleep: a Review of the Literature, 2017 in Current Psychiatry Reports, volume 19, Article number: 23, abgerufen am 21.07.2020 von https://link.springer.com/article/10.1007/s11920-017-0775-9