CBD-Zeitgeist

Hanf-Lebensmittel und -Öle als Doping-Falle?

Hanf-Lebensmittel und -Öle als Mittel zum Erhalt der Gesundheit und Fitness finden immer mehr Anhänger. Längst haben auch Sportler die Vorteile der Pflanzenmittel für sich entdeckt und setzen sie gezielt zur Unterstützung ihrer Leistungsbereitschaft und Regeneration ein. Leider schwingt dabei auch immer eine gewisse Unsicherheit bis hin zu Unbehagen mit, weil Cannabis, Marihuana und THC auf der Doping-Liste der Word Anti-Doping Agency (WADA) steht [5]. 

Eine Studie der Dr. Feurstein Medical Hemp GmbH sollte nun verbreitete Zweifel an der Unbedenklichkeit von derartigen Mitteln ausräumen. Sie wollte nachweisen, dass der Konsum von Hanf-Lebensmitteln oder -Ölen keinerlei Auswirkungen auf Anti-Doping-Tests hat.  

Warum überhaupt Hanfprotein oder CBD-Öle zum Sport?

Aber warum sind Hanflebensmittel und -öle gerade auch unter LeistungssportlerInnen derart beliebt? Sicher nicht, weil sie dadurch zu sportlichen Höchstleistungen fähig wären, die sie sonst nicht erbringen könnten. Dennoch können sie die Leistungsbereitschaft und Regeneration von SportlerInnen fördern, indem sie u.a. helfen können:

Das geschieht, indem beispielsweise das enthaltene CBD über das körpereigene Endocannabinoidsystem die Aktivität von Botenstoffen, sogenannten Neurotransmittern, wie beispielsweise der Glücks- und Belohnungshormone Dopamin und Serotonin, des Beruhigungshormons GABA und des Hormons für die Muskerlarbeit, Gehirn- und Sinnesleistung sowie Koordination Glutamat  reguliert [1; 4; S2]. 

Dazu kommen essentielle Amino- und Fettsäuren, Antioxidantien, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, die den Stoffwechsel unterstützen, Herz und Kreislauf stärken, die Zellerneuerung fördern und degenerativen Prozessen vorbeugen können.

Die Studie von Hanafsan

Doch all das nützt nichts, wenn den SportlerInnen nach der Einnahme von Hanflebensmitteln (wie Hanfproteinen) oder -ölen ihre Leistungen aufgrund eines positiven Doping-Tests aberkannt würde. Mit einer im Mai 2021 durchgeführten Studie konnte nun das Unternehmen Hanafsan nachweisen, dass die tägliche Einnahme von ihren Produkten keine positiven Doping-Tests verursacht.

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass derartige Hanfprodukte mit Doping nichts gemein haben, deren Einsatz im Sport also völlig unbedenklich ist, solange die Produkte von vertrauenswürdigen (zertifizierten) Herstellern und aus EU-Nutzhanf stammen und den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.  

So wurde die Studie durchgeführt

Probanden für die Studie waren neun gesunde SportlerInnen beiderlei Geschlechts im Alter von 25 bis 45 Jahren. Eine Gruppe aus sechs ProbandInnen erhielt zweimal täglich 10-prozentiges CBD-Öl, eine aus den restlichen drei ProbandInnen dreimal täglich 30 g Bio-Hanfprotein (Proteinanteil von 50 %). Alle Produkte wurden von einem zertifizierten Labor auf ihre Inhaltsstoffe hin analysiert. 

Ergebnisse der Studie 

Vor und nach der 14-tägigen Studie wurden die THC-Werte im Urin der ProbandInnen kontrolliert. Alle Tests, inklusive besonders sensibler Kontrolltests, fielen negativ aus. Die ProbandInnen der Hanfprotein-Gruppe berichteten von erfolgreichen Muskelaufbau und Unterstützung der Regeneration, etwa die Hälfte der ProbandInnen der CBD-Öl-Gruppe von Stressreduktion, Ausgeglichenheit und Verbesserung der Schlafqualität.

Schlussfolgerung

Für den regelmäßigen Konsum von Hanf-Lebensmittel und CBD-Öle, die aus zertifizierten EU-Nutzhanf-Sorten hergestellt werden, besteht kein Risiko für einen positiven THC-Test. Du kannst also diese Produkte beim Sport problemlos einnehmen, wenn die Inhaltsstoffe durch ein Analysenzertifikat eines unabhängigen Labors überprüft worden sind.

Quellen: 

[1] Latour, Alexandra, Endocannabinoidsystem: Welche Rolle spielt Anandamid im Körper?, 10.09.2019 in Leafly, abgerufen am 27.07.2021 von https://www.leafly.de/endocannabinoidsystem-anandamid/

[2] Dreier, Frederick,The Debate Over Running While High, 09.02.2015 in the wall street journal, abgerufen am 27.07.2021 von https://www.wsj.com/articles/the-debate-over-running-while-high-1423500590

[3] Davis, Allison P., In Defense of Working Out While High, 07.01.2016 in The Cut, abgerufen am 27.07.2021 von https://www.thecut.com/2016/01/defense-of-working-out-while-high.html

[4] Das Endocannabinoidsystem und seine Funktionen, Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin: Cannabis – bei Sportlern beliebt: Rauschmittel, Medizin oder Doping?, abgerufen am 27.07.2021 von https://www.zeitschrift-sportmedizin.de/cannabis-bei-sportlern-beliebt-rauschmittel-medizin-oder-doping/2/

[5] HANAFSAN Studie belegt: Hanf-Protein und CBD-Öl ohne Auswirkungen auf Anti-Doping-Tests, Hanafsan by Dr. Feuerstein, abgerufen am 30.07.2021 von https://www.hanafsan.com/de/3740/32868/hanafsan-studie-belegt-hanf-protein-und-cbd-oel-ohne-auswirkungen-auf-anti-doping-tests

Relevante Studien:  

[S1] Huestis, Marilyn et. al., Cannabis in Sport, 09.10.2012 in Springer Link, abgerufen am 27.07.2021 von https://link.springer.com/article/10.2165/11591430-000000000-00000

[S2] Jiang, Wen et. al., Cannabinoids promote embryonic and adult hippocampus neurogenesis and produce anxiolytic- and antidepressant-like effect, November 2005 in J Clin Invest;115(11):3104-16, abgerufen am 27.07.2021 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16224541/