Wann besitzt CBD die Bio-Qualität?
Mit zunehmender Anzahl an Unternehmen, welche Nahrungsergänzungsmittel mit CBD anbieten, steigt auch der Wettbewerb am Markt. Viele Unternehmen zeichnen sich durch besondere Reinheit und Qualitätsmerkmale ihrer Produkte aus und sind bedacht, diese durch Zertifizierungen und Laborberichte zu belegen. Ein weit bekannter Qualitätsbegriff ist die Bio-Qualität, der gerade im Anbau von Industriehanf und dem daraus gewonnen Cannabidiol-Extrakt von großer Bedeutung sein kann. In diesem Artikel möchten wir auf den Begriff der Bio-Qualität eingehen und genau zeigen, wann CBD-Produkte nicht biologisch als biologisch gelten.
Eignet sich Industriehanf gut für den ökologischen Anbau?
Industriehanf ist sehr gut für den ökologischen Anbau geeignet. Auf Grund seiner anspruchslosen und robusten Eigenschaften macht er es Bio-LandwirtInnen einfach, diesen anzubauen. Oftmals ist das Unkraut ein großes Problem, gegen das im konventionellen Anbau Pestizide eingesetzt werden. Dadurch, dass Industriehanf aber so schnell und kräftig wächst und den Wettlauf um Platz und Licht gegen anderes Unkraut gewinnt, benötigt man hier keine Gifte und ist somit erstmal auf der biologischen Seite. Auch Krankheiten und Schädlinge sind nur sehr selten ein Problem. Genauso müssen sich Bio-LandwirtInnen auch wenig Sorgen um die Bewässerung machen, da Hanf mit tief reichenden Pfahlwurzeln ausgestattet ist und einen hohen Vorfruchtwert besitzt. Mehr als die Hälfte der deutschen Hanffelder werden ökologisch bewirtschaftet [1].
Hanf hat eine spezielle Eigenschaft: Er ist ein Bioakkumulator und absorbiert Stoffe (wie Schwermetalle) aus dem Boden, der Luft und dem Wasser [1]. Für Bauern ist das vorteilhaft, denn sie können den Hanf zur sogenannten Fytomeiation nutzen. Das bedeutet, sie reinigen das zuvor mit Pestiziden versetzte Land durch den Anbau von Hanf. Jedoch werden in diesem Prozess die Pestizide in die Pflanze und somit auch in die fertigen Produkte getragen. Diese Substanzen könnten in unseren Körper gelangen, sich in den Geweben und Organen festsetzen und toxisch wirken. Industriehanf aus konventionellem Anbau kann verschiedene Stoffe enthalten, wie Blei, Eisen oder Sand. Dies ist das Hauptargument dafür, nur Hanfprodukte aus ökologisch kontrolliertem Anbau zu nutzen [2].
Zertifizierung: Bio-Qualität
Europaweit ist der Biolandbau mit gesetzlichen Grundlagen reglementiert. Produkte, die den Bio-Hinweis tragen, müssen auch den Richtlinien der biologischen Landwirtschaft folgen. Hier eine Auflistung der Kriterien selektiert für den Hanfanbau:
- Verzicht auf chemisch-synthetische Düngemittel [3]
- keine Verwendung von Wachstumsregulatoren
- keine Verwendung von Fungiziden und Pestiziden
- Verbot von gentechnisch veränderten Samen
- Verarbeitung: nur mit zugelassenen Zusatzstoffen [4]
Um dies zu kontrollieren, gibt es Bio- bzw. Ökokontrollstellen. Diese staatlich zugelassenen privaten Kontrollstellen überprüfen einmal jährlich die Einhaltung der Kriterien der EG-Öko-Verordnung (Verordnung (EG) 834/2007) in Betrieben, die ökologische Lebensmittel erzeugen. Bestehen die Betriebe die Kontrollen, dürfen sie ihre Produkte mit dem deutschen Bio-Siegel oder dem EU-Biosiegel kennzeichnen. Die Kennzeichnung erfolgt mittels europaweit einheitlichen Code-Nummern, die Initialen der einzelnen Bio-Kontrollstelle beinhalten. Die Austria Bio Garantie ist eine der bekanntesten Bio Siegel, die von offiziellen Bio-Kontrollstellen vergeben werden. Deren Codes sind:
- ABG AT-BIO-301
- ABG LW: AT-BIO-302.
AT: Österreich
BIO: Bio-Kontrollstelle
301 oder 302: Für die konkrete Bio-Kontrollstelle
In Deutschland sind die Kontrollstellen-Nummern für ökologisch erzeugte Produkte folgendermaßen aufgebaut:
DE-ÖKO-099
- DE = Ländercode nach ISO 3166 für Deutschland
- ÖKO = vom Mitgliedsstaat vergebenes Wort (Italien „BIO“, Dänemark „ØKO“)
- 099 = zwei- (z.B. Frankreich, Belgien) oder dreistellige (z.B. Deutschland, Italien) Zahl. Die deutschen Zahlen beginnen alle mit Null.
Die Mindestkontrollanforderungen sind im Anhang III der EG-Öko-Verordnung beschrieben. Sie gelten für Landwirtschaftsbetriebe, Aufbereiter, Lagerhalter, Händler und Einführer. Jeder einzelne Schritt, jedes eingesetzte Mittel, jeder Verarbeitungsschritt und jedes Erzeugnis muss dokumentiert werden. Das bedeutet, dass Erzeuger und Verarbeiter genau angeben müssen, wo genau, in welchen Gebäuden und mit welchen Partnern produziert wird. So kann jedes Produkt bis zum Erzeuger nachvollzogen werden [4].
Wo lese ich die Bio-Qualität heraus und wo nicht?
Wichtig für die Verpackung von Bio-Produkten ist das Tragen des neuen EU-Bio-Logos seit 1. Juli 2010. Genauso wichtig ist auch die Beschreibung der Bio-Qualität mit „biologisch“ oder „ökologisch“. Aussagen wie „naturnah“, „naturrein“, „vollwert“, „aus kontrolliertem Anbau“, „aus Freilandhaltung“ oder ähnliches weisen nicht auf Bioprodukte hin.
Wer darf (Bio-)Hanf anbauen?
Der Gesetzgeber regelt klar, wer Hanf anbauen darf . Erlaubt ist es nur Unternehmen der Landwirtschaft, „die nach dem Gesetz über die Alterssicherung der Landwirte (ALG) Landwirtinnen oder Landwirte sind.“ Gärtnereien, Weinbaubetriebe oder Privatpersonen dürfen es nicht. Der Anbau muss bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) angemeldet werden. Sie kontrolliert auch den Anbau und die umfassende Dokumentation.
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) kontrolliert den Anbau. Zu Beginn der Blütezeit nimmt die BLE eine Probe, um den THC-Gehalt zu messen. Nur wenn die Freigabe der BLE vorliegt, darf der Hanf geerntet werden [1].
Anforderungen an ein Bio-CBD-Öl
Ein hochwertiges Bio-CBD-Öl muss gänzlich frei von Pestiziden, Herbiziden Schwermetallen und Lösungsmittelrückständen sein.
Es sollte über den gesamten Herstellungsprozess in seiner Qualität von unabhängigen Instituten kontrolliert worden sein. Idealerweise stellt der Hersteller sämtliche CBD/THC-Analysen, Verkehrsfähigkeitsanalysen und TÜV-Prüfberichte auf seiner Website zur Verfügung.
Das Leafly-Gütesiegel steht für besondere Qualität bei CBD Produkten. Dazu gibt es noch die unabhängige Bewertungsplattform Canna Trust [5].
Quellen:
[1] Ökologischer Hanfanbau, Ökolandbau, abgerufen am 18.08.2020 von https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/pflanze/spezieller-pflanzenbau/oelfruechte/oekologischer-hanfanbau/
[2] Positivliste: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Landwirtschaft/OekologischerLandbau/889_2008_EG_Durchfuehrungsbestimmungen.pdf?__blob=publicationFile
[3] Liste der zugelassenen Zusatzstoffe: http://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/04_Pflanzenschutzmittel/psm_oekoliste-DE.pdf;jsessionid=5EB590571A1D18EB42CDBB0A34930A40.2_cid340?__blob=publicationFile&v=23
[4] Öko-Kontrollstellen, Biologie-Seite, abgerufen am 18.08.2020 von https://www.biologie-seite.de/Biologie/%C3%96ko-Kontrollstelle
[5] Das beste CBD Öl kaufen: Test & Vergleich – Testsieger für Deutschland mit Erfahrungen und Bewertung, G-Netz Gesundheitsnetzwerk, abgerufen am 14.08.2020 von https://www.g-netz.com/cbd-oel-test/