CBD gegen Hautkrankheiten, wie Neurodermitis
Unsere Haut ist unser Schutz. Ohne sie könnten Krankheitserreger in unseren Körper eindringen und wir wären Temperaturschwankungen und Wasserverlusten ungehindert ausgesetzt. Über sie fühlen wir Schönes und Schmerzhaftes und sie schützt uns vor der Zellzerstörung durch freie Radikale. Hautkrankheiten, wie chronische Entzündungen und Neurodermitis, können die schützende Barriere schwächen oder sogar ganz zerstören. Dazu kommt häufig eine mit chronischen Hauterkrankungen einhergehende psychische Belastung. Wirksame Hilfe ist da gefragt. CBD kann aufgrund seiner vielfältigen Eigenschaften der Haut helfen, sich zu regenerieren. Nicht ohne Grund wurden Cannabispräparate schon im alten Ägypten und Arabien gegen Wunden und Hautkrankheiten eingesetzt.
Symptome, Ursachen und Behandlung der Neurodermitis
Immer mehr Kinder und Erwachsene leiden unter der chronisch entzündlichen Hauterkrankung Neurodermitis. Die Haut der Betroffenen ist schubweise immer wieder sehr trocken, rau, gerötet, weist Blasen, Schuppen, Krusten auf und juckt stark. Meist treten die Symptome an sichtbaren Stellen, wie Gesicht, Händen und Kopfhaut auf. Ursache könnte eine genetisch geprägte Überreaktion des Immunsystems (Überempfindlichkeit, Allergie) gegen Umweltstoffe sein. Dabei schütten Mastzellen bestimmte Stoffe aus, die zu Entzündungen und Juckreiz führen. Das ECS reguliert/kontrolliert die Aktivität der Mastzellen. Entsprechend kann auch eine Störung im ECS für die Entstehung der Neurodermitis verantwortlich sein.
Klassisch wird die Neurodermitis, je nach Schweregrad, mit:
- speziellen Cremes und Salben
- dann immunmodulierenden Medikamenten und schließlich
- Kortison therapiert, das die Haut auf Dauer ausdünnen kann [2; 4].
CBD gegen Neurodermitis (atopische Dermatitis)
Inzwischen ist bekannt, dass das körpereigene Endocannabinoidsystem ECS auch die Haut durchzieht und Neurodermitis über dieses System reguliert werden kann. Rezeptoren für Endocannabinoide wurden beispielsweise in den Haarwurzeln und Öldrüsen der Haut gefunden. Daher geht man davon aus, dass das ECS die Gesundheit der Hautzellen und die Aktivität des Immunsystems regulieren kann [5; S5; S6]. Liegt dagegen der Neurodermitis eine Störung des ECS zugrunde, kann CBD das Defizit kompensieren [S7]. Bei gesunder Haut hat man beispielsweise beobachtet, dass nach einem entzündungsfördernden oder anderen irritierenden Reiz die Konzentrationen der Endocannabinoide (Anandamid und 2-AG) in der Haut stark ansteigen [S1]. Diese Endocannabinoide interagieren, wie CBD, mit den CB2-Rezeptoren des ECS und fördern so die Bildung neuer Hautzellen in der äußeren Hautschicht (Epidermis). Bei kranker Haut könnte CBD eine unzureichende Endocannabinoidkonzentration ausgleichen [1; 2; 3].
Kann CBD überhaupt über die Haut aufgenommen werden?
Da CBD fettlöslich ist und unsere Haut auch aus Fetten besteht, kann es von ihr gut aufgenommen werden. Es dringt tief in die Haut bis zu den Knochen und Gelenken vor.
Was bewirkt CBD bei Neurodermitis?
Das Cannabinoid kann helfen:
- Entzündungen zu reduzieren [S2]
- Zell-zerstörende freie Radikale abzuwehren
- Schmerzen zu lindern
- Irritationen, Rötungen, Juckreiz und trockene, schuppige Haut zu beruhigen
- das Immunsystem zu regulieren [S3]
- Erreger, wie Bakterien und Pilze, abzuwehren
- die Hauterneuerung voranzutreiben [1; 2; 4].
Bestimmt kennst Du das auch: Durch das Kratzen können Bakterien und Pilze in die Haut eindringen und die Entzündungen verschlimmern. Insofern kann CBD zugleich Hilfe leisten bei der Behandlung von Ursachen, Symptomen und Folgeerscheinungen von Hautkrankheiten. Unterstützt werden kann der Prozess durch die zusätzliche Einnahme eines CBD-Öls. Denn dadurch können:
- das Immunsystem gestärkt
- Entzündungen reduziert
- der Schlaf verbessert
- innere Unruhe/die Nerven beruhigt und
- Ängste und Depressionen vermindert werden.
In einer Studie konnten CBD-Anwendungen die Neurodermitis-Symptome derart verbessern, dass ein Großteil der Patienten ihre Medikamente verringern und Kortison teilweise ganz absetzen konnten [1; 2; 3].
CBD bei Schuppenflechte (Psoriasis)
Auch Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine häufig vorkommende, entzündliche Hautkrankheit mit schuppenden, stark juckenden Hautflächen an Gelenken, Bauch, Kopfhaut und anderen Stellen. Hierbei richtet sich das eigene Immunsystem gegen Zellen der Epidermis (Keratinozyten) und verursacht Entzündungen und übermäßige Teilung der Zellen. Warum Schuppenflechte entsteht, ist noch nicht bekannt. Möglicherweise ist auch hier eine Störung des ECS beteiligt.
Die Schuppenflechte kann die Psyche und Lebensqualität der Betroffenen entscheidend beeinflussen.
Wirkung von CBD bei Schuppenflechte
Wie auch bei Neurodermitis kann CBD-Öl bei Psoriasis:
- Entzündungen und Juckreiz reduzieren und
- das Immunsystem regulieren.
Studien an Zellkulturen haben darüber hinaus zeigen können, dass Cannabinoide, wie CBD, die verstärkte Teilung der Keratinozyten und entzündungsauslösende Botenstoffe stoppen konnten [S4; 3]. Entsprechende Studien an Tier und Mensch stehen aber noch aus.
Wie finde ich ein gutes CBD-Produkt für Hautkrankheiten?
Ist die Haut sowieso schon angegriffen, empfindlich und irritiert, sollte sie nicht zusätzlich mit allergenen oder potentiell schädlichen Stoffen (wie Paraffine, Parabene, Mineralöle, Duftstoffe) belastet werden. Die Salbengrundlage bzw. das Öl, in dem CBD gelöst ist, trägt also entscheidend zur Heilung der Haut bei. Förderlich für die Hautregeneration sind beispielsweise:
- hochwertige Pflanzenöle (wie Hanfsamen- oder Nachtkerzenöl) mit ungesättigten Fettsäuren (z.B. gamma-Linolensäure) zur Stärkung der Hautbarriere und Bekämpfung von Entzündungen
- Hautvitamine, wie Vitamin A, C, E
- Spurenelemente, wie Zink, Magnesium und Selen
- Feuchtigkeitsspender, wie pflanzliches Glycerin, Lanolin, Hyaluronsäure
- andere, synergistisch wirkende Heilkräuter, wie z.B. Arnica, Aloe, Weihrauch, Kamille oder Kurkuma [2; 5].
Darüber hinaus solltest Du bei der Produktauswahl darauf achten, dass:
- das CBD aus regionalem, zertifizierten Bio-Hanf stammt, der auf schadstoffarmen Boden gepflanzt und bei dessen Aufzucht keine Pestizide eingesetzt wurden
- Das Produkt ausreichend CBD (mindestens 100 mg/30 ml) beinhaltet und
- nicht ausschließlich aus Hanfsamenöl (ohne CBD) besteht [5].
Gibt es Nebenwirkungen bei CBD gegen Hauterkrankungen?
Je nachdem, wie das Öl, die Salbe oder Creme zusammengesetzt ist, können Nebenwirkungen, wie allergische Reaktionen gegen Inhaltsstoffe, auftreten. CBD selbst verursacht, wenn überhaupt, nur sehr milde Nebenwirkungen bei der äußerlichen Anwendung. Wie häufig bei empfindlicher Haut, wird empfohlen, das CBD-Produkt zuvor an einer kleinen Hautstelle auf Verträglichkeit zu testen, bevor es großflächig angewendet wird. Hygienischer Umgang mit dem und eine hochwertige Qualität des Produktes sollten selbstverständlich sein. Darüber hinaus kann CBD die Wirksamkeit anderer Medikamente beeinflussen. Am besten sprichst Du vor der Anwendung mit Deinem Hautarzt darüber.
Quellen:
[1] CBD bei Hauterkrankungen – Pflanzliche Pflege für die Haut, 26.03.2020 in Krankenkassenzentrale, abgerufen am 26.03.2021 von https://www.krankenkassenzentrale.de/wiki/cbd-hauterkrankungen#
[2] Cannabidiol bei Neurodermitis, 17.01.2019 in CBD vital, abgerufen am 26.03.2021 von https://www.cbd-vital.de/magazin/cbd-allgemein/cbd-neurodermitis
[3] Dr. Hutterer, Christine, Cannabinoide in der Behandlung von Hautkrankheiten, 16.01.2020 in Leafly, abgerufen am 26.03.2021 von https://www.leafly.de/cannabinoide-in-der-behandlung-von-hautkrankheiten/
[4] CBD – die natürliche Alternative bei Neurodermitits, 01.07.2020 in Hautinfo, abgerufen am 29.03.2021 von https://www.hautinfo.at/artikel/neurodermitis/cremes-salben-und-co/cbd-die-natuerliche-alternative-bei-neurodermitits.html
[5] CBD Und Hauterkrankungen: Aktuelle Forschung & Erkenntnisse, in Daily CBD, abgerufen am 30.05.2021 von https://dailycbd.com/de/beschwerden/hauterkrankungen/
Relevante Studien:
[S1] Karsak, Meliha et. al., Attenuation of allergic contact dermatitis through the endocannabinoid system, 08.06.2007 in Science;316(5830):1494-7, abgerufen am 30.03.2021 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17556587/
[S2] Lodzki, M. et. al., Cannabidiol-transdermal delivery and anti-inflammatory effect in a murine model,12. Dezember 2003 in J Control Release; 93(3):377-87, abgerufen am 30.03.2021 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14644587/
[S3] Jessica S Mounessa, Jessica S. et. al., The role of cannabinoids in dermatology, Juli 2017 in J Am Acad Dermatol;77(1):188-190, abgerufen am 30.03.2021 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28416341/
[S4] Wilkinson, Jonathan D., Williamson, Elizabeth M, Cannabinoids inhibit human keratinocyte proliferation through a non-CB1/CB2 mechanism and have a potential therapeutic value in the treatment of psoriasis, Februar 2007 in J Dermatol Sci,;45(2):87-92., abgerufen am 30.03.2021 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17157480/
[S5] Telek, Andrea et. al., Inhibition of human hair follicle growth by endo- and exocannabinoids, November 2007 in FASEB J;21(13):3534-41., abgerufen am 30.03.2021 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17567570/
[S6] Dobrosi, Nora et. al., Endocannabinoids enhance lipid synthesis and apoptosis of human sebocytes via cannabinoid receptor‐2‐mediated signaling, Oktober 2008 in The FASEB Journal, Volume22, Issue10, Pages 3685-3695, abgerufen am 30.03.2021 von https://faseb.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1096/fj.07-104877
[S7] Akhmetshina, Alfiya et. al., The cannabinoid receptor CB2 exerts antifibrotic effects in experimental dermal fibrosis, April 2009 in Arthritis Rheum;60(4):1129-36, abgerufen am 30.03.2021 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19333940/