CBD für Haustiere
CBD scheint gegen viele Beschwerden des Menschens hilfreich zu sein. Immer mehr Studien zeigen, dass selbst bei schwerwiegenden Erkrankungen CBD als Unterstützungstherapie großartige Erfolge erzielt. Ein Pflanzenextrakt, der vielfältig wirkt und, wenn überhaupt, nur moderate Nebenwirkungen verursacht, könnte doch auch für unsere Haustiere nützlich sein, oder nicht? Tatsächlich berichten viele Nutzer auch von der erfolgreichen Anwendung von CBD bei Hund oder Katze.
Wir wollen wissen: Was bewirkt CBD bei Tieren, sind die Effekte vergleichbar denen beim Menschen, gibt es Grenzen der Anwendung und mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen?
CBD bei Hunden und Katzen
CBD wurde zwar an Tieren getestet, bisher jedoch hauptsächlich an Nagetieren. Daher gibt es bisher nur wenige Studien, die die Wirksamkeit, Sicherheit und richtige Dosierung von CBD bei Hunden und Katzen nachweisen konnten. Man weiss aber inzwischen, dass auch Haustiere über ein körpereigenes Endocannabinoidsystem verfügen, vergleichbar dem des Menschen. Die Rezeptoren für die (Endo-)Cannabinoide sind über den gesamten Körper verteilt. Dadurch hat CBD einen harmonisierenden Effekt auf den Organismus und sorgt für ein inneres Gleichgewicht. Der Körper gerät in die Lage, sich selbst zu regulieren. Insbesondere bei Vollspektrumölen wirken, neben den Cannabinoiden, noch viele andere Stoffe auf den Körper ein. Alle Stoffe unterstützen und verstärken sich gegenseitig für einen maximalen Effekt (Entourage-Effekt). Daher raten Experten immer zu Vollspektrumprodukten.
Inzwischen empfehlen viele Tierärzte die Behandlung von Haustieren mit CBD. Auch gibt es zahlreiche Berichte über die erfolgreiche Anwendung von CBD bei Hunden und Katzen. Das ist darauf zurückzuführen, dass CBD ganz allgemein:
- beruhigend/entstressend
- angstlösend
- abwehrstärkend
- entkrampfend [S4]
- schmerzstillend
- entzündungshemmend [S5]
- juckreizstillend
- schlaffördernd
- gegen Krebs [S6]
und damit gegen viele gängige Beschwerden bei unseren Haustieren wirken kann [1].
Je nach Rasse ist CBD gut verträglich und besitzt keinerlei Rauschwirkung oder Abhängigkeitspotential. Das hat auch die World Health Organization (WHO) in einer sehr umfangreichen Studie von 2017 bestätigt [S1]. Allerdings sollte der THC-Gehalt eines Cannabisproduktes die 0,2% nicht übersteigen, da THC für die Tiere giftig ist. Sie können THC nicht abbauen, so dass der Wirkstoff auch in geringen Mengen zu anhaltenden Problemen führen kann [6; 7].
CBD bei konkreten Beschwerden
Der Organismus von Haustieren und dem Mensch ist ganz ähnlich aufgebaut. Darum können diese Tiere auch ganz ähnliche Beschwerden und Krankheiten entwickeln, wie der Mensch. Was heisst das nun genau, wobei kann CBD helfen?
CBD gegen Ängste und Stress
Viele Tiere reagieren besonders sensibel auf Veränderungen in ihrem Umfeld. Sie geraten schnell in Stress, entwickeln Ängste bei unvorhersehbaren Ereignissen. Das kann ein Arztbesuch sein, ein Angriff eines anderen Tieres, das Alleinlassen in der Wohnung, ein Umzug, Überforderung durch fremde Menschen, Unsicherheit des Besitzers. Manchmal weiss man gar nicht genau, was das eigenen Tier ängstigt oder stresst. Manche Tiere reagieren auf Stressoren mit Rückzug, andere mit einem aggressiven Verhalten. CBD kann helfen, das Tier zu entspannen und zu beruhigen und Nervosität und Anspannungen zu lösen [6].
CBD gegen Schmerzen
Hat Dein Tier Schmerzen aufgrund einer Wunde, einer Verletzung, einer Operation oder einer Erkrankung, kann CBD diese dämpfen und eventuell zugrundeliegende Entzündungen bekämpfen. Dadurch wird auch der Heilungsprozess und Regeneration gefördert [5]. Auch Tiere, die aufgrund von Gelenkbeschwerden Schmerzen haben und sich weniger bewegen, können mit CBD beweglicher und ausdauernder werden [6]. Bei Tieren mit Arthritis kann CBD die Schmerzen, laut einer amerikanischen Studie, gut lindern und die Aktivität steigern [S7]. Und das vermutlich besser als nicht-steroidale Entzündungshemmer, so die Forscher.
CBD gegen Schlafstörungen
Wie auch der Mensch, können Tiere unter Schlafstörungen leiden. Sie schwächen den Organismus und machen auf Dauer krank. CBD kann Anspannungen lösen und das Ein- und Durchschlafen erleichtern.
CBD bei Verdauungsstörungen und Erbrechen
Falsches Essen, eine Erkrankung, Medikamente und auch Stress können Verdauungsstörungen oder Erbrechen verursachen. Die Folgen sind auf Dauer verminderter Appetit, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Austrocknung. CBD (oder besser die Vorstufe von CBD: CBDA) wirkt auch gegen Übelkeit und Erbrechen, wie eine Art natürliches Antiemetikum.
Epileptische Anfälle, Zittern und Krämpfe
CBD wirkt auf das Nervensystem ein und kann Krämpfe und Zittern beseitigen. So wurde es schon vielfach als begleitende Behandlung bei epileptischen und krampfartigen Anfälle des Menschens mit unkontrolliertem Zittern eingesetzt. Epilepsie kommt auch bei Hunden relativ häufig vor. Die krampfhaften Schlaganfälle können Minuten andauern und dem Tier große Schmerzen bereiten. Eine Behandlung mit CBD Öl soll die Anfälle um bis zu 75% verkürzen können [2; 6]. In einer Studie an Hunden hatten 89 % der Hunde unter CBD weniger Anfälle als zuvor [S8].
CBD gegen Krebs
Krebskranke Haustiere werden meist mit einer Operation und ggf. Chemotherapie behandelt. Letztere ist mit vielen Nebenwirkungen verbunden.
Nach einer Studie der Universität Madrid kann CBD, neben anderen Cannabinoide, die Effekte von Chemotherapien verstärken und die Nebenwirkungen abschwächen [S2]. Insofern ist es in der Lage, die Lebensqualität der Tiere zu verbessern.
Aber CBD und andere Cannabinoide sollen auch eine krebshemmende Wirkung haben, indem sie beispielsweise das Wachstum und die Ausbreitung von Darmkrebs in Ratten verlangsamen können [3; S3].
CBD bei Tieren ohne Beschwerden
Für die Anwendung von CBD muss Dein Tier nicht unbedingt unter Beschwerden leiden. Der Wirkstoff eignet sich auch als Vorbeugung und zum Erhalt einer guten Gesundheit. Durch die regelmäßige Einnahme kannst Du auch:
- die allgemeine Vitalität Deines Vierbeiners steigern
- die Ausdauer erhöhen
- Energiereserven aufladen
- das Immunsystem stärken
- die normale Verdauung und den Stoffwechsel fördern [6].
Wie wird CBD bei Hund und Katze dosiert?
Im Prinzip gelten bei Hund und Katze dieselben Regeln wie beim Menschen: CBD wirkt bei jedem Tier anders. Daher beginnt man auch bei Tieren die Behandlung mit einer geringen Dosis und steigert sie dann nach einigen Tagen langsam bis zum gewünschten Effekt. Die Unterschiede in der CBD-Wirkung hängen u.a. ab von:
- der Konzentration des CBD-Produktes
- dessen Herstellungsart (Isolat, Vollspektrumprodukt, Alkohol-Extrakt, CO2-Extrakt)
- der Darreichungsform
- der Tierart und -Rasse
- dem Gewicht des Tieres
- dessen Alter und
- Beschwerden.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Bei empfindlichen Tieren kann CBD-Öl leichte Nebenwirkungen hervorrufen, wie beispielsweise
- Schläfrigkeit
- Mundtrockenheit
- Schwindel
- Durchfall
- Veränderung im Appetit vorkommen [1].
Wenn Dein Tier bereits Medikamente einnimmt, kann es zu Wechselwirkungen kommen. Bei manchen Medikamenten wird die Wirkung verstärkt, bei anderen abgeschwächt. Daher solltest Du vor der Gabe von CBD immer zuerst den Tierarzt befragen. Es ist auch möglich, dass Dein Tier ein bisher verabreichtes Medikament durch das CBD nicht mehr benötigt.
Wie gebe ich meinem Tier das CBD?
Wenn Du ein CBD-Öl nutzt, kannst Du das Öl mit der Pipette tröpfchenweise ins Maul geben, unter das Futter mischen oder auf ein Leckerli träufeln. Über die Mundschleimhäute wirkt ein CBD am schnellsten (etwa 10-15 Minuten später).
Alternativ gibt es auch fertige Leckerlies zu kaufen. Dadurch, dass das CBD dann über die Magenschleimhäute aufgenommen wird, dauert der Wirkeintritt etwas länger (ca. 30 bis 60 Minuten).
Gleiches gilt für Kapseln, die auf das Körpergewicht Deines Haustieres abgestimmt sind. Gibst Du sie vor den Mahlzeiten, kann sich der Wirkeintritt verkürzen und die Wirkung verstärken [1].
Achtung: Auf die Qualität achten
Da der Markt um CBD-Produkte noch ziemlich jung und die Forschung und Gesetze dazu noch nicht gänzlich ausgereift sind, gibt es unter den Produkten entscheidende Qualitätsunterschiede. Nicht alle Produkte enthalten wirklich, was sie versprechen und bieten ein qualitativ hochwertiges und wirksames CBD [4]. Produkte können mit Herbiziden, Pestiziden und Schwermetallen verunreinigt sein und zu viel oder zu wenig Cannabinoide enthalten. Daher solltest Du Dich vor dem Kauf eines CBD-Produktes genau über:
- die verwendete Hanfsorte
- Anbaumethode
- Extraktionsmethode
- Inhaltsstoffe des Produktes
- Analysezertifikate des Endproduktes
- Zertifikate des Herstellers informieren.
Da Mensch und Tier das gleiche Endocannabinoidsystem haben, kannst Du Deinem Tier auch Dein eigenes CBD-Produkt verabreichen, solange es die verträgliche Dosis des Tieres nicht überschreitet. Oft liegt der Unterschied zwischen CBD Produkten für Mensch und Tier darin, dass Tierprodukten noch zusätzliche Stoffe beigefügt wurden, wie Mittel gegen Parasiten [6].
Quellen:
[1] CBD-Öl für Hunde & Katzen | Wirkung, Dosierung, Erfahrungen, Vitahanf, abgerufen am 09.09.2020 von https://www.vitahanf.com/cbd-oel-fuer-tiere/
[2] Therapeutic Effects of Cannabis and Cannabinoids, The Health Effects of Cannabis and Cannabinoids: The Current State of Evidence and Recommendations for Research, abgerufen am 10.09.2020 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK425767/#%EF%BB%BF
[3] Cannabinoids and Cancer in the clinic, 03.08.2020 in Project CBD, abgerufen am 10.09.2020 von https://www.projectcbd.org/medicine/cannabinoids-cancer-clinic
[4] Gute Durchschnittswerte für EU-marktübliche CBD-Produkte, Argecanna, abgerufen am 10.09.2020 von https://arge-canna.at/gute-durchschnittswerte-fuer-eu-marktuebliche-cbd-produkte/
[5] Neue Studie: Wie Wirksam ist CBD Öl bei der Behandlung von Schmerzen bei Hunden?, 03.08.2018 in CBDnol, abgerufen am 10.09.2020 von https://www.cbdnol.com/blogs/cbdnol-blog/wie-wirksam-ist-cbd-oel-bei-der-behandlung-von-schmerzen-bei-hunden?afmc=3y&utm_campaign=3y&utm_source=leaddyno&utm_medium=affiliate
[6] Pflanzenkraft als Alternative – CBD für Tiere, 26.02.2019 in CBD vital, abgerufen am 10.09.2020 von https://www.cbd-vital.de/magazin/cbd-allgemein/pflanzenkraft-alternative-cbd-fuer-tiere
Relevante Studien:
[S1] CANNABIDIOL (CBD) Pre-Review Report, 10. November 2017 in Expert Committee on Drug Dependence Thirty-ninth Meeting Geneva, abgerufen am 10.09.2020 von https://www.who.int/medicines/access/controlled-substances/5.2_CBD.pdf
[S2] Torres, Sofia et. al., A combined preclinical therapy of cannabinoids and temozolomide against glioma, Januar 2011 in Mol Cancer Ther;10(1):90-103, abgerufen am 10.09.2020 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21220494/
[S3] Aviello, Gabriella et. al., Chemopreventive effect of the non-psychotropic phytocannabinoid cannabidiol on experimental colon cancer, August 2012 in J Mol Med (Berl);90(8):925-34, abgerufen am 10.09.2020 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22231745/
[S4] Perucca, Emilio, Cannabinoids in the Treatment of Epilepsy: Hard Evidence at Last?, Dezember 2017 in J Epilepsy Res.; 7(2): 61–76, abgerufen am 10.09.2020 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5767492/
[S5] Kaplan, Barbara L. F. et. al., The Profile of Immune Modulation by Cannabidiol (CBD) Involves Deregulation of Nuclear Factor of Activated T Cells (NFAT), 15. 09.2008 in Biochem Pharmacol.; 76(6): 726–737, abgerufen am 10.09.2020 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2748879/
[S6] Massi, Paola, Cannabidiol as potential anticancer drug, Februar 2013 in Br J Clin Pharmacol.; 75(2): 303–312, abgerufen am 10.09.2020 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3579246/
[S7] Gamble, Lauri-Jo et. al., Pharmacokinetics, Safety, and Clinical Efficacy of Cannabidiol Treatment in Osteoarthritic Dogs, 2018 in Front Vet Sci.; 5: 165, abgerufen am 10.9.2020 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6065210/
[S8] Gulden, Mary, Preliminary data from CBD clinical trials ‘promising’, Juli 2018 in Colorado State University, abgerufen am 10.09.2020 von https://cvmbs.source.colostate.edu/preliminary-data-from-cbd-clinical-trials-promising/